Badezimmer-Beleuchtung-Ideen
So schaffst du mit dem richtigen Licht ein schönes Ambiente im Bad
Stylishe Badmöbel, moderne Armaturen – und doch wirkt der Raum noch nicht wirklich einladend? Die Wahrscheinlichkeit ist hoch, dass es am Licht liegt. Die Beleuchtung ist ein oft unterschätztes Gestaltungselement. Funktionale Aspekte dürfen dabei natürlich nicht zu kurz kommen. Hier findest du Wissenswertes zur Badezimmer-Beleuchtung und Ideen zum Nachmachen.
Must-haves: Welche Leuchten du auf jeden Fall im Bad brauchst
Gute Sicht ist im Badezimmer das A und AO. Deshalb ist es ratsam, sich zuerst auf die Leuchten zu konzentrieren, die eine bestimmte Funktion erfüllen:
- Spiegelbeleuchtung: Ob beim Zähneputzen, Rasieren oder Schminken, gutes Licht am Waschbecken ist absolut unverzichtbar. Den unkomplizierten Weg zu einem einheitlichen, modernen Look stellen Spiegelschränke mit integrierter Beleuchtung dar. Allerdings bist du bei dieser Lösung nicht so flexibel wie bei individuellen Kombinationen aus Spiegel (-schrank) und separater Spiegelleuchte. Diese eignen sich auch prima, um beim Badspiegel eine Beleuchtung in aktuellem Design nachzurüsten.
- Allgemeinbeleuchtung: Sie erhellt den Raum als Ganzes und mindert Schatten. Die klassische und bewährte Option ist eine blendfreie Deckenlampe in der Mitte des Raumes. Eine trendige Alternative sind beispielsweise wandnah montierte Downlights. Diese erhellen neben dem Boden vor allem die Wände und damit indirekt den Raum. Das wirkt ausgesprochen wohnlich.
Besondere Aufmerksamkeit verlangt vor allem die Beleuchtung des Badspiegels, vor dem wir normalerweise die meiste Zeit verbringen.
Badspiegel mit Beleuchtung: Worauf sollte ich unbedingt achten?
Beim Badspiegel zählen vor allem drei Dinge: eine ausreichende Helligkeit, die Lichtfarbe und die Position.
- Helligkeit: Spiegelleuchten dürfen keinesfalls zu dunkel sein. Fehlende Power lässt nicht durch eine helle Deckenleuchte ausgleichen. Dadurch entsteht ein Gegenlicht-Effekt, der dich im Spiegel blendet. 500 Lumen – das gängige Maß für die den abgegebenen Lichtstrom – sind das Minimum, 1.000 Lumen ein guter Durchschnittswert. Besonders leistungsstarke Ausführungen erreichen deutlich mehr. Werte von 1.500 Lumen sind keine Seltenheit.
- Lichtfarbe: Während warmweißes Licht (< 3.300 Kelvin) gemütlich wirkt, macht neutralweißes Licht (3.300–5.300 Kelvin) durch den höheren Blauanteil am Morgen wach. Tageslichtweiß (> 5.300 Kelvin) hat den Vorteil, dass beim Schminken die Farbtöne wie im Freien wirken. Du kannst dich nicht für eine Lichtfarbe entscheiden? LED-Spiegelleuchten mit veränderbarer Lichtfarbe passen sich jeder Situation an.
- Position: Die Spiegelleuchten sind idealerweise so platziert, dass sie das Licht symmetrisch und ohne starke Schatten werfen. Bewährt hat sich eine Leuchte direkt über dem Spiegel oder zwei Lichtquellen rechts und links davon. Beides lässt sich auch kombinieren, wodurch die Ausleuchtung noch besser wird. Was auf jeden Fall zu vermeiden ist: eine einzige Wandleuchte an der Seite, weil dadurch die Hälfte des Gesichts im Schatten liegt.
Manchmal sind die Lumen aus der Produktbeschreibung nicht ersichtlich, etwa bei Spiegellampen mit fest eingebauten LEDs. In diesem Fall kannst du die Helligkeit anhand der Leistungsaufnahme in Watt grob abschätzen:
1 Watt entspricht bei LEDs im Durchschnitt 100 Lumen.
Die richtige Beleuchtungsstärke im Bad – und wie du sie ausrechnest
Außer auf eine ausreichende Helligkeit der Spiegelleuchte kommt es auf die Gesamthelligkeit im Zimmer an. Die optimale Beleuchtungsstärke im Bad beträgt 250 bis 300 Lux oder 250 bis 300 Lumen/Quadratmeter. Den abgegebenen Lichtstrom in Lumen findest du normalerweise bei allen modernen LED-Leuchtmitteln. Fehlt er in einer Produktbeschreibung, kannst du ihn, wie oben beschrieben, bei LEDs mit der Faustregel „1 Watt = 100 Lumen“ überschlagen.
Somit lässt sich leicht ausrechnen, wie viele und wie starke Lampen du brauchst – oder ob die ausgesuchten Exemplare ausreichen.
Beispiel: Das Bad hat 8 Quadratmeter. Dann sind für eine optimale Beleuchtung mindestens 250 Lumen/Quadratmeter x 8 Quadratmeter = 2.000 Lumen zu empfehlen. Dies lässt sich beispielsweise durch eine Spiegelleuchte und eine Deckenleuchte mit jeweils 1.000 Lumen erreichen.
Die optimale Beleuchtung hängt zudem von den Farben des Badezimmers ab. Ist alles in Weiß oder Hellgrau gehalten, darf sich die Beleuchtungsstärke am unteren Ende der genannten Spanne bewegen. Dunkle Fliesen und Badmöbel verlangen prinzipbedingt nach etwas mehr Licht.
Apropos Farben: Welche Kombinationen im Bad besonders harmonisch wirken, erfährst du in unserem Ratgeber zum Thema Badezimmer-Farbkonzepte. Außerdem haben wir Tipps zum Streichen und Folieren von Badmöbeln, falls du Lust auf einen neuen Look hast.
Vorsicht, Spritzer: die Bedeutung der IP-Schutzklassen im Badezimmer
Bevor wir uns bei der Badezimmer-Beleuchtung den Ideen für eine stimmungsvolle Atmosphäre widmen, noch kurz ein Blick auf ein wichtiges Thema: die Sicherheit. Leuchten im Bad können, je nach Position, Spritzwasser oder einen ganzen Wasserschwall abkriegen. Deshalb sind in gefährdeten Bereichen Ausführungen mit der richtigen Schutzklasse ein Muss:
- IP44 steht für einen Spritzwasserschutz, der beispielsweise bei Spiegelleuchten erforderlich ist, die sich im Radius von 60 Zentimetern um den Wasserhahn befinden. Außerdem ist IP44 notwendig bei allen Leuchten, die sich nicht über, aber näher als 60 Zentimeter an Dusch- und Badewannen befinden. Gemessen wird dabei horizontal. Bei einer Montagehöhe über 2,25 Meter ist IP44 nicht mehr erforderlich.
- IP65 gewährleistet Diese Schutzklasse ist Pflicht bei Leuchten an den Flächen oberhalb von Dusch- und Badewannen bis zu einer Höhe von 2,25 Metern.
- IP67/IP68 kennzeichnen wasserdichte Leuchten für den Einsatz direkt an oder in der Dusch- oder Badewanne. Sie sind zeitweise (IP67) oder dauerhaft (IP68) wasserdicht. Außerdem sollten solche Leuchten maximal eine Wechselspannung von 12 Volt oder eine Gleichspannung von 30 Volt haben. Der Trafo muss ausgelagert sein – mit mindestens 60 Zentimetern horizontalem Abstand zu Dusche oder Badewanne.
Falls du bezüglich der notwendigen Schutzklasse nicht sicher bist, zieh auf jeden Fall einen Elektriker zurate. Dieser kann die Leuchten auch anschließen, was grundsätzlich empfehlenswert ist – vor allem in Feuchträumen.
Badezimmer-Beleuchtung: Ideen für eine stimmungsvolle Atmosphäre
Wie heißt es so schön? Erst die Arbeit, dann das Vergnügen. Du weißt jetzt das Wichtigste zur funktionellen Badbeleuchtung, der Helligkeit und den Schutzklassen. Es wird Zeit für den ästhetischen Aspekt der Badezimmer-Beleuchtung. Mit diesen Ideen für ein wohnliches Ambiente machst du dein Bad zur Wohlfühloase:
- Helle Lichtinseln im Raum: Mit Downlights oder einer Deckenleuchte über Dusche oder Badewanne hebst du diese Bereiche hervor. Dadurch wirken sie herrlich einladend, vor allem, wenn die restliche Beleuchtung gedimmt ist. Der Effekt lässt sich mit dem einer Leuchte über dem abendlichen Esstisch vergleichen.
- Indirekte Deckenbeleuchtung: Eine eingebaute indirekte Beleuchtung kannst du mit LED-Stripes so einfach realisieren wie nie zuvor. Sie sind extrem kompakt und geben kaum Wärme ab. Sie lassen sich beispielsweise hinter Zierprofilen am Übergang zwischen Wand und Decke verstecken. Außerdem gibt es sogenannte Lichtvouten speziell für diesen Zweck.
- Indirekte Spiegelbeleuchtung: Dafür reicht ein handelsüblicher Badspiegel, den du mit Abstandshaltern montierst. Entlang der hinteren Ränder bringst du LED-Stripes an. Die Wand hinter dem Spiegel wirft das Licht zurück, sodass ein leuchtender Rahmen entsteht.
- Beleuchtete Badmöbel: Inzwischen gibt es Waschtische und Badschränke mit integrierten LED-Akzenten. Du kannst eine solche Badmöbel-Beleuchtung aber auch nachrüsten. Um einzelne Fächer zu erhellen, eignen sich zum Beispiel LED-Schrankeinbauleuchten. Mit LED-Streifen hinter Kanten setzt du die Konturen der Möbel in Szene.
- Schwebeeffekte mit Licht: Lichtquellen unter wandmontierten Waschtischen und Sideboards lassen diese wie schwebend erscheinen. Bei wandmontierten Schränken funktioniert das ebenfalls, wenn die Unterkante so tief hängt, dass die Beleuchtung nicht direkt sichtbar ist.
- Wandleuchten statt Deckenleuchte(n): Wie wäre es, die Grundhelligkeit zur Abwechslung durch mehrere Wandleuchten zu erzeugen? Ideal sind Modelle, die das Licht nach oben und unten angeben und somit die Wand in ein helles Licht tauchen. Dadurch wirkt der Raum größer – und gleichzeitig gemütlicher, weil die Lichtquellen niedriger angebracht sind.
- Hängeleuchten in Altbaubädern: Altbauwohnungen mit hohen Decken haben eine tolle Atmosphäre. Aber die Bäder wirken aufgrund der kleinen Fläche im Vergleich zur Höhe oft recht ungemütlich. Hier bietet sich der Einsatz von Pendelleuchten an. Der Raum erscheint dadurch wohnlicher und bekommt mehr räumliche Tiefe. Wichtig: Nicht die eventuell notwendige Schutzklasse außer Acht lassen!
Besonders viele Möglichkeiten bieten sich naturgemäß bei Neubauten oder einer kompletten Renovierung des Bads. Hier hast du die Gelegenheit, die Lichtauslässe genau dort zu platzieren, wo du sie für die perfekte Badezimmer-Beleuchtung brauchst. Um deine Ideen umzusetzen, ist es deshalb sinnvoll, sich in diesem Fall schon frühzeitig mit dem Lichtkonzept zu beschäftigen.
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