Baugenehmigung für Carport
Carport – ab wann Baugenehmigung? Hier mehr erfahren!

Muss ein Carport genehmigt werden oder geht es auch ohne? Wir verraten dir, unter welchen Voraussetzungen du eine Baugenehmigung für einen Carport benötigst. Die gute Nachricht vorweg: In vielen Fällen ist ein Carport genehmigungsfrei, wenn das Bauwerk eine bestimmte Größe nicht überschreitet. Das kann allerdings von Bundesland zu Bundesland unterschiedlich geregelt sein. Wie groß darf ein Carport ohne Baugenehmigung sein? Hier findest du dazu eine Übersicht.
Braucht man für einen Carport eine Baugenehmigung?
Die Antwort auf diese Frage lautet: Es kommt darauf an. Denn jedes Bundesland kann in der Bauordnung dafür andere Regeln festlegen. Grundsätzlich ist für bauliche Maßnahmen zwar eine Genehmigung erforderlich. Doch in allen Bauordnungen sind verfahrensfreie Baumaßnahmen aufgelistet. Dazu gehören unter anderem Carports – sofern sie die jeweiligen baulichen Voraussetzungen erfüllen. Eine Rolle spielen dabei unter anderem die Grundfläche und die Wandhöhe.
Da sich die Landesbauordnungen teilweise unterscheiden, gibt es somit keine Standardmaße für einen genehmigungsfreien Carport. Erkundige dich deshalb über die örtlichen Vorschriften und stelle im Zweifelsfall eine Bauvoranfrage beim Bauordnungsamt oder bei der Bauaufsichtsbehörde.
Wann ist ein Carport genehmigungsfrei?
Carports sind eine beliebte Alternative zur Garage und dürfen zumeist ohne Baugenehmigung errichtet werden. Wichtig ist vor allem, dass der Carport die richtigen Maße hat und nicht zu groß ist. Wie hoch darf ein Carport sein, was ist die maximale Grundfläche und welche Regelungen gelten gegebenenfalls bei einer Grenzbebauung – diese Kriterien finden sich in der Bauordnung. Die Landesbauordnungen sprechen dabei oftmals von „überdachten Stellplätzen“.
Bundesland | Carport genehmigungsfrei: |
Baden- Württemberg | • Grundfläche bis zu 30 m² • mittlere Wandhöhe bis zu 3 m |
Bayern | • Fläche bis zu 50 m² • bis zu 9 m Länge und 3 m mittlere Wandhöhe |
Berlin | • Bruttogrundfläche bis zu 50 m2 • mittlere Wandhöhe bis zu 3 m bei grenznaher Bebauung innerhalb von 3 m zur Grundstücksgrenze |
Brandenburg | • Bruttogrundfläche bis zu insgesamt 50 m2 • mittlere Wandhöhe bis zu 3 m |
Bremen | • Bruttogrundfläche bis zu insgesamt 50 m2 • mittlere Wandhöhe bis zu 3 m |
Hamburg | • Bruttogrundfläche bis zu 50 m² • Wandhöhe bis zu 3 m |
Hessen | • bis 50 m² Grundfläche |
Mecklenburg- Vorpommern | • Bruttogrundfläche bis zu 30 m2 • mittlere Wandhöhe bis zu 3 m |
Niedersachsen | • bis zu 30 m² Grundfläche • bis zu 9 m auf einer Grenze und 15 m auf allen • Stellfläche kleiner als 36 m², Länge bis zu 9 m und • 3 m Abstand zwischen Straße und Carport |
Nordrhein- Westfalen | • Bruttogrundfläche bis zu insgesamt 30 m² • mittlere Wandhöhe bis zu 3 m |
Rheinland- Pfalz | • bis zu 50 m² Grundfläche • mittlere Wandhöhe der Außenwände bis zu 3,20 m • Firsthöhe bis zu 4 m bei Wänden mit Giebeln |
Saarland | • bis zu 36 m2 Bruttogrundfläche • mittlere Wandhöhe bis zu 3 m |
Sachsen | • Bruttogrundfläche bis zu 50 m² • mittlere Wandhöhe bis zu 3 m |
Sachsen- Anhalt | • Grundfläche bis zu 50 m2 • mittlere Wandhöhe bis zu 3 m |
Schleswig- Holstein | • Grundfläche bis zu 30 m2 • mittlere Wandhöhe bis zu 3 m |
Thüringen | • Grundfläche bis zu 40 m2 • mittlere Wandhöhe bis zu 3 m |
Hinweis:
Da Carports meist zu den verfahrensfreien Baumaßnahmen gehören, brauchst du normalerweise keinen Bauantrag zu stellen. Das bedeutet allerdings nicht, dass du den Carport überall platzieren darfst. Du musst zum Beispiel die Abstandsflächen, die Bestimmungen für Grenzbebauungen und eventuell weitere Vorschriften beachten. Nähere Auskunft bekommst du bei den zuständigen Behörden.
Carports: Maße und Varianten
Wie viele Carports darf ich bauen?
Die Bauordnungen der Länder sehen keine maximale Anzahl vor. Die maximale Grundfläche für genehmigungsfreie Baumaßnahmen gilt üblicherweise pro Grundstück. Hierfür ein Beispiel: In Nordrhein-Westfalen sind Carports ohne Baugenehmigung bis zu einer Grundfläche von insgesamt 30 Quadratmetern erlaubt. Du kannst somit entweder zwei Einzelcarports mit jeweils maximal 15 Quadratmetern oder einen Doppelcarport mit bis zu 30 Quadratmetern aufstellen. Wie viele Carports pro Grundstück erlaubt sind, wird folglich indirekt durch die zulässige Größe vorgegeben.
Ab wann ist ein Carport eine Garage?
Garagen sind in der Regel aus Mauerwerk oder Beton gebaut und besitzen vollständig geschlossene Seiten. Bei Carports bleibt dagegen mindestens eine Seite offen. Die Bauwerke bestehen aus Holz oder Leichtbauwerkstoffen wie Aluminium.
Wo darf ich einen Carport aufstellen?
Ob du deinen Carport vor dem Haus als freistehendes Bauwerk errichtest oder dich für einen Anlehncarport entscheidest, bleibt dir überlassen. Ein Carport am Haus bietet den Vorteil, dass du Material sparst und eine Seite optimal vor der Witterung geschützt ist.
Falls du einen Carport im Garten nah an der Grundstücksgrenze errichten möchtest, sprichst du vorher am besten mit deinen Nachbarn. Der Bau mag zwar genehmigungsfrei sein, jedoch lassen sich dadurch eventuelle Streitigkeiten vermeiden.
Wie weit muss ein Carport von der Grundstücksgrenze entfernt sein?
Carports dürfen auf der Grundstücksgrenze stehen, wenn sie die vorgegebenen Maximalmaße nicht überschreiten. Andernfalls gelten unter Umständen bestimmte Abstandsflächen. Einige Bauordnungen legen zusätzlich eine maximale Länge für Carports bei einer Grenzbebauung fest.
Solar-Carport nachrüsten oder neu planen
Ein Carport bietet zusätzliche Dachfläche, die sich für eine Solaranlage nutzen lässt. Bei der Planung kommt es darauf an, dass die Überdachung den richtigen Neigungswinkel und eine optimale Dachausrichtung aufweist. Daher ist es empfehlenswert, sich von einem Fachbetrieb beraten zu lassen.
Solar-Carport: Genehmigung nötig?
Ob es sich um einen herkömmlichen Carport oder ein Modell mit Solarmodulen handelt, macht hinsichtlich der Baugenehmigung keinen Unterschied: Erfüllt das Bauwerk die Vorgaben für verfahrensfreie Baumaßnahmen, steht dem Projekt nichts im Weg. Solaranlagen sind seit einigen Jahren ebenfalls von der Pflicht zur Baugenehmigung ausgenommen. Um auf Nummer sicher zu gehen, ist es sinnvoll, das Bauvorhaben mit den Behörden abzustimmen.
Lohnt sich ein Solar-Carport?
Ein Solar-Carport ermöglicht es dir, eigenen Strom zu produzieren. Überdies kommt das Dach des Carports für Solarmodule infrage, wenn das Hausdach dafür ungeeignet ist. Ob sich die Investition auszahlt, kannst du beispielsweise mit einem Solarrechner im Internet herausfinden.
Solar-Carport: Förderung
Für Solaranlagen stehen verschiedene Förderungen zur Verfügung – wie der Förderkredit Erneuerbare Energien der Bank der KfW. Wende dich hierzu an einen Fachbetrieb bzw. eine Expertin oder einen Experten für Energieeffizienz. Die Fachleute unterstützen dich bei der Planung und geben Tipps zur Finanzierung.
Weitere Ideen für deine Bauprojekte:
Shopping Tipps