Motorrad-Modelle & Förderungen
Ratgeber: Welches (E-)Motorrad passt zu mir?
Ob aus Leidenschaft oder praktischen Erwägungen: Vor allem bei schönem Wetter ist ein (E-)Motorrad eine interessante Alternative zum Auto. Bei den elektrischen Varianten locken darüber hinaus mögliche Förderungen, die die Kosten senken. Du spielst mit dem Gedanken, dir ein Bike zuzulegen, und möchtest mehr über beliebte Motorrad-Modelle wissen?
Begriffsdefinition: Welche Motorrad-Arten gibt es?
„Richtige“ Motorräder besitzen einen Hubraum von mehr als 125 ccm und/oder eine Motorleistung von mehr als 11 kW. Umgangssprachlich werden Leichtkrafträder ebenfalls oft als Motorräder bezeichnet. Diese Motorrad-Art hat einen Hubraum über 50 ccm bis maximal 125 cm und/oder eine Leistung über 4 kW bis maximal 11 kW.
Die Unterscheidung der Motorrad-Arten ist auch in Bezug auf die Fahrerlaubnis wichtig: Für Kleinkrafträder reicht ein Führerschein der Klasse A1. Für echte Motorräder ist mindestens Klasse A2 notwendig – dieser gilt bis zu einer Leistung von 35 kW. Ansonsten ist die unbeschränkte Fahrerlaubnis der Klasse A erforderlich.
Die beliebtesten E-Motorrad-Modelle im Überblick
Noch ist die Anzahl an E-Motorrädern auf dem Markt überschaubar. Deshalb beschränken wir uns hier auf E-Motorrad-Modelle, bei denen die Auswahl relativ groß ist. Es sind solche, die auch als Verbrenner-Versionen ausgesprochen populär sind.
- E-Motorrad-Enduro: Diese Bikes werden im Deutschen auch manchmal Geländemotorrad genannt, denn sie eignen sich für Fahrten abseits befestigter Straßen. Sie verfügen allerdings zusätzlich über eine Straßenzulassung, im Gegensatz zu E-Motorrad-Cross-Modellen. Das macht diese Maschinen mit langem Federweg zu prima Allroundern. Sie sind auf sämtlichen Untergründen zu Hause, auf dem Land ebenso wie in der Stadt.
- E-Motorrad-Chopper: Dieser Motorradtyp wurde vor allem durch den Film „Easy Rider“ bekannt. Die elektrifizierten Ausführungen bringen dieselben typischen Merkmale mit: hoher Lenker, niedriger Sitz und weit vorn angebrachte Fußrasten. Daraus ergibt sich eine relaxte Sitzposition. E-Chopper sind ideal zum entspannten Cruisen. Außerdem hinterlassen sie von allen Motorrad-Modellen wohl den spektakulärsten Eindruck.
- Elektro-Motorrad-Roller: Der klassische Motorroller besitzt auch mit E-Motor die bekannten Vorteile. Dazu gehört die bequeme Sitzposition dank Durchstieg und breiter Sitzbank sowie eine stylishe Optik. Wegen des hohen Komforts werden Roller gerne in der Stadt als Auto-Ersatz gefahren. E-Motorradroller gibt es vor allem als Leichtkrafträder sowie, eine Leistungsstufe darunter, als Kleinkrafträder.
Dein Herz schlägt für einen E-Motorroller? Mehr zu diesen beliebten Motorrad-Modellen findest du einem eigenen Ratgeber.
E-Roller: Geschwindigkeit, Arten & alles, was du wissen musst
E-Motorrad-Reichweite: Wie lange hält eine Akkuladung?
Bei Elektromotorrädern sind die Reichweiten sehr unterschiedlich. Sie bewegen sich normalerweise in einem Bereich von 50 bis 200 Kilometern. Einzelne E-Motorräder kommen auf 300 oder 400 Kilometer, dies sind jedoch Ausnahmen.
Anhaltspunkte bei der Auswahl liefern die Herstellerangaben zu den maximalen Elektromotorrad-Reichweiten. Dabei ist zu beachten, dass diese nur unter optimalen Bedingungen erreicht werden: bei gleichmäßiger Fahrt mit gemäßigtem Tempo auf ebener Strecke. Bei rasanter Fahrweise mit häufigem Bremsen und Beschleunigen schrumpft die Reichweite deutlich. Dies ist insbesondere bei leistungsstarken und schnellen E-Motorrädern ein wichtiger Faktor.
E-Motorrad vs. Verbrenner-Motorrad: Vorteile und Nachteile
Ein Elektromotorrad punktet vor allem bei der Umweltfreundlichkeit und den laufenden Kosten. Die Stromkosten pro Kilometer sind geringer als die Kosten für Sprit. Außerdem sind die Wartungskosten aufgrund der wesentlich übersichtlicheren Technik niedriger. Dies gleicht die höheren Anschaffungspreise ganz oder teilweise aus.
Für lange Touren bei sportlicher Fahrweise sind E-Motorräder weniger geeignet als Motorrad-Modelle mit Verbrenner – wegen der Reichweite.
Noch stärker als bei E-Autos spielt derzeit noch der notwendige Kompromiss aus Akkukapazität und Gewicht eine Rolle.
Ist der Akku zu groß und damit zu schwer, leidet das Handling. Deshalb sind die Akkus meist eher klein. Im Stadtverkehr und auf kurzen Strecken spielt das aber eine geringe Rolle.
Elektromotorrad-Förderungen: Welche Zuschüsse gibt es?
Für Privatpersonen gibt es derzeit keine bundesweiten Förderungen für Elektromotorräder. Den bekannten Umweltbonus erhalten nur Käufer von E-Autos. Ebenso sieht es bei Programmen der Bundesländer aus.
Wenn du eine Elektromotorrad-Förderung in NRW, eine Elektromotorrad-Förderung in Bayern oder in einem anderen Bundesland suchst, gibt es aber alternative Möglichkeiten: Manche Städte und Kommunen unterstützen die Anschaffung von E-Motorrad-Modellen sowie Elektrorollern finanziell. Außerdem existieren einzelne Förderaktionen der Stromversorger. Es lohnt sich, sich vor Ort beziehungsweise auf den jeweiligen Websites zu informieren.
Unabhängig vom Wohnort kannst du darüber hinaus von sogenannten THG-Prämien profitieren, indem du deine überschüssige THG-Quote (Treibhausgasminderungsquote) veräußerst. Du verkaufst quasi die durch das E-Motorrad eingesparten CO₂-Emissionen. Diese lassen sich dank des CO₂-Zertifikatehandels vermarkten. Es gibt mehrere Anbieter, die THG-Quoten ankaufen und entsprechende Prämien auszahlen. Dazu gehören beispielsweise Stromversorger wie die Stadtwerke München sowie Quota und Quotlix.
Motorrad-Versicherung: Welche Kosten sind üblich?
Bei Motorrädern ist eine Haftpflichtversicherung zwingend vorgeschrieben. Teilkasko und Vollkasko sind freiwillig. Wie teuer die Versicherung wird, lässt sich nicht allgemein sagen, da hier viele Faktoren eine Rolle spielen. Die Wichtigsten sind die Folgenden.
- Leistung und Hubraum des Motorrads: Je stärker das (E-)Motorrad-Modell ist, desto teurer wird es.
- Fahrpraxis und Alter: Wer seinen Motorradführerschein länger hat, zahlt weniger.
- Jährliche Fahrleistung: Bei vielen Kilometern steigen das statistische Unfallrisiko und die Kosten für die Versicherung.
- Schadenfreiheitsklasse: Mit jedem Jahr ohne Unfall steigt die Schadenfreiheitsklasse, wodurch nur noch ein Teil der normalen Versicherungsprämie fällig wird. Fahranfänger starten mit der Schadenfreiheitsklasse 0 und zahlen 100 Prozent des Betrags.
- Regionalklasse: Ein Wohnort mit vielen Unfällen erhöht die Kosten.
Entsprechend groß ist die Bandbreite der Versicherungskosten. Bei einer Motorrad-Versicherung sind Kosten von unter 50 Euro bis zu mehreren Hundert Euro im Jahr möglich.
Ein Vergleich zwischen verschiedenen Versicherungen vor dem Kauf des gewünschten (E-)Motorrad-Modells lohnt sich: Bei gleicher Risikoeinstufung und vergleichbaren Leistungen gibt es oft erhebliche Preisunterschiede.
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