Energie sparen mit der Heizung
Beim Heizen Energie sparen: Tipps, Möglichkeiten und energiesparende Heizungen
Oft denken wir zuerst an die Beleuchtung oder Elektrogeräte beim Energiesparen. Doch die Heizung ist in privaten Haushalten der Spitzenreiter beim Verbrauch. Sie beansprucht im Durchschnitt mehr als zwei Drittel der gesamten Energie. Entsprechend hoch sind auch die Kosten. Doch glücklicherweise gibt es Mittel und Wege zum Energiesparen mit der Heizung. Hier stellen wir dir verschiedene Möglichkeiten vor – von simplen Tricks bis zu energiesparenden Heizungen.
Öl oder Gas sparen bei der Heizung mit geringem Aufwand
Ganz gleich, ob deine Heizung mit Gas oder Öl läuft: Sie verbraucht umso weniger, je weniger sie arbeiten muss. Um das zu erreichen, kannst du an folgenden Stellschrauben drehen
- Raumtemperatur reduzieren: Jedes einzelne Grad weniger senkt den Verbrauch um durchschnittlich 6 Prozent. Das macht bei einer Zimmertemperatur von 19 statt 22 Grad ganze 18 Prozent aus. Übertreiben ist aber nicht sinnvoll: Bei unter 16 Grad steigt die Gefahr von Schimmel. Das Gleiche gilt bei starken Temperaturgefällen innerhalb der Wohnung. Dann bildet sich leicht Kondenswasser in kalten Zimmern.
- Fremdkörper vor Heizung entfernen: Insbesondere bei modernen Konvektionsheizkörpern sollte die Luft frei zirkulieren können. Sind diese beispielsweise mit einem Vorhang abgedeckt, heizt du verstärkt das Fenster darüber und weniger den Raum. Und möchtest du Öl oder Gas sparen bei einer Fußbodenheizung, solltest du auf viele dicke Teppiche verzichten.
- Fenster und Türen abdichten: Fahre an einem kalten und/oder windigen Tag mit den Fingern die Ränder ab. Spürst du einen Luftzug? Auf Dauer geht hier eine Menge an Wärme verloren. Schaumstoff- oder Silikondichtungen zum Aufkleben kosten nicht viel und sind ein wirkungsvolles Mittel beim Energiesparen mit der Heizung.
- Gekippte Fenster vermeiden: Noch schlimmer als undichte sind gekippte Fenster. Zudem kühlt die Wand rundum aus, was die Bildung von Kondenswasser und Schimmel fördert. Besser als Dauerlüften auf Kipp ist Stoßlüften für ein paar Minuten. Dabei tauschst du nur die Luft aus, die sich schnell wieder aufheizt. Die Wände bleiben warm.
- Heizung entlüften: Luft im Heizkreislauf verhindert, dass die Wärme von der Heizung im Keller in den Heizkörpern ankommt. Dadurch steigt unweigerlich der Verbrauch. Entlüfte die Heizkörper deshalb regelmäßig – auch wenn sie noch keine gluckernden Geräusche machen.
- Heizungsrohre (neu) isolieren: Ganz ungedämmte Heizungsrohre sind inzwischen eine Seltenheit. Manchmal sind alte Isolierungen aber nicht besonders effektiv. Das Heizungswasser kühlt sich dann auf dem Weg in die Wohnung zu stark ab.
- Heizung einstellen: Eine geringere Vorlauftemperatur sowie eine Nachtabsenkung können den Verbrauch reduzieren. Letzteres macht sich vor allem bei schlecht gedämmten Altbauten bemerkbar, allerdings wird es dann nachts auch deutlich kühler. Bei Neubauten ist der Effekt der Nachtabsenkung geringer.
- Hydraulischen Abgleich machen lassen: Dabei ermittelt der Heizungsbauer die ideale Wassermenge für die Heizung. Dadurch arbeitet die Anlage effektiver und die Kosten sinken. So lassen sich bis zu 5 Prozent an Energie sparen mit der Heizung.
Um einen Raum schnell aufzuheizen, musst du den Thermostat eines Heizkörpers nicht voll aufdrehen. Es lässt automatisch die maximale Heißwassermenge durch, bis die eingestellte Temperatur erreicht ist. Bei den meisten Anlagen entspricht Stufe 3 ungefähr 20 Grad Celsius. Mit jeder ganzen Stufe darüber oder darunter fällt die Temperatur um 4 Grad höher oder niedriger aus.
Aufrüsten zum Energie sparen im Winter
Wie kann ich beim Heizen noch mehr Energie sparen?
Du nutzt die vorgestellten Tipps schon und eine komplett neue, energiesparende Heizung kommt derzeit nicht infrage? Alternativ gibt es noch zwei Möglichkeiten für das Energiesparen mit der Heizung, die nicht so viel kosten: elektronische Thermostate und eine neue Heizungspumpe.
So lassen sich die Heizkosten mit programmierbaren Thermostaten senken
Herkömmliche Thermostate sind simpel aufgebaut: Ist die Temperatur im Raum niedriger als die eingestellte, erhöht sich der Wasserdurchfluss – und umgekehrt. Ändern lässt sich die Einstellung nur manuell. Bei programmierbaren Thermostaten kannst du genau festlegen, wann welche Temperatur im Raum herrschen soll. Dadurch heizt du jedes Zimmer nur so viel, wie unbedingt notwendig – ohne, dass du ständig am Regler drehen musst.
Wie hoch das Einsparpotenzial ist, hängt natürlich von deinen Gewohnheiten ab. Es liegt ungefähr im Bereich von 5 bis 10 Prozent.
Wie viel Strom kann ich mit einer modernen Hocheffizienzpumpe sparen?
Ein oft unterschätzter Kostenfaktor beim Energiesparen mit der Heizung ist der Strom: Die Umwälzpumpe, die das heiße Wasser zu den Heizkörpern pumpt, arbeitet in der Heizperiode nonstop. Insgesamt kommen so im Schnitt 6.000 Stunden Betriebszeit pro Jahr zusammen. Alte Pumpen verbrauchen bis zu 100 Watt, sodass sich ein Verbrauch von 600 Kilowattstunden ergibt. Bei einem Strompreis von 42 Cent entspricht das pro Jahr Stromkosten von 252 Euro.
Moderne Hocheffizienzpumpen benötigen nur zwischen 7 und 25 Watt. Daraus ergeben sich bei gleicher Betriebszeit und gleichem Strompreis Stromkosten von 18 bis 63 Euro.
Somit lassen sich die Kosten um bis zu 200 Euro senken. Deshalb solltest du die Heizungspumpe beim Energiesparen auf keinen Fall vergessen.
Die Kosten für eine neue, hocheffiziente Umwälzpumpe holst du schnell wieder rein:
Der Kaufpreis beträgt zwischen 100 und 300 Euro. Für den Einbau sind noch einmal 100 bis 150 Euro zu veranschlagen.
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Enormes Sparpotential: Neue Heizung plus Außendämmung
Mit mehr Aufwand ist der Austausch einer alten Anlage durch eine neue energiesparende Heizung verbunden. Folgende Optionen sind beliebt:
- Öl- oder Gasheizung mit Brennwertkessel: Diese energiesparenden Heizungen verbrauchen bis zu 10 Prozent weniger, weil sie den Abgasen die Wärme entziehen, bevor diese ins Freie strömen. Allerdings ist die zukünftige Entwicklung der Öl- und Gaspreise unsicher. Zudem sind fossile Brennstoffe nicht nachhaltig und setzen CO₂ frei. Deshalb ist ein sparsamer Umgang damit übrigens auch beim Gasherd sinnvoll.
- Pelletheizung: Hier dient gepresstes Holz als Brennmaterial. Es ist nachhaltig und CO₂-neutral. Beim Verbrennen wird nur so viel Kohlendioxid freigesetzt, wie die Bäume beim Wachstum aufgenommen haben. Ein Pelletkessel für die Zentralheizung erwärmt sowohl das Gebäude als auch das Wasser. Dabei läuft alles automatisch, anders als bei klassischen Holzöfen.
- Wärmepumpe: Dies ist wohl die energiesparendste Heizung. Eine Wärmepumpe arbeitet mit Strom. Die Heizenergie für das Gebäude stammt jedoch hauptsächlich aus der Außenluft. Das Gerät ist in der Lage, sich dieser Wärme zu entziehen. Und das sogar dann noch, wenn sie sich für uns bitterkalt anfühlt – bei bis zu -28 Grad Celsius. Allerdings sind die Voraussetzungen für den Betrieb einer Wärmepumpe anspruchsvoll. Beispielsweise funktionieren diese am besten mit Flächenheizungen wie Fußbodenheizungen.
Außerdem ist bei Altbauten über eine vollständige energetische Sanierung nachzudenken. Dazu gehören eine komplette (Außen-)Dämmung sowie neue Fenster. Damit lässt sich in der Regel eine gewaltige Menge an Energie sparen beim Heizen.
Lass dich von einem Energieberater beraten. Dazu kannst du dich beispielsweise an eine Verbraucherzentrale in deinem Bundesland wenden. Eine weitere Anlaufstelle ist die KfW. Dort gibt es auch Fördermittel für energetische Sanierungen.
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