Fahrrad lackieren
Neues Leben für alte Fahrräder durch UPCYCLING
Dein treuer Drahtesel hat schon etliche Jahre auf dem Buckel und die Optik lässt inzwischen zu wünschen übrig? Sofern der Rahmen und die Komponenten noch in Ordnung sind, ist es eine Überlegung Wert, das Fahrrad zu lackieren. Doch was brauchst du für das Fahrrad-Upcycling und wie gehst du dabei vor?
Bevor wir uns den notwendigen Materialien und der Vorgehensweise widmen, noch ein Hinweis, falls du vorher noch nie lackiert hast: Willst du ein gutes Ergebnis erzielen, ist ein Mindestmaß an Übung erforderlich. Deshalb empfiehlt es sich, die ersten Gehversuche an einem Probestück zu machen. Am besten eignen sich alte Metallrohre aufgrund ihrer runden Form.
Das Material: Womit das Fahrrad lackieren?
Am einfachsten und preisgünstigsten gestaltet sich die Lackierung eines Fahrrads mit gebrauchsfertigen Spraydosen. Es gibt spezielle Varianten für Fahrräder, aber Autolack eignet sich ebenfalls.
Am zügigsten geht die Arbeit voran, wenn du alles Notwendige für die einzelnen Schritte griffbereit hast.
Folgende Dinge brauchst du:
- Werkzeug, um alle Komponenten vom Rahmen abzumontieren
- Alte Kleidung, Arbeitshandschuhe sowie eine Atemschutzmaske mit Filter, um dich vor dem Sprühnebel zu schützen
- Abdeckfolie, um Boden und Wände abzuschirmen
- Eimer für Schleifwasser
- Schwämme und Tücher für die Reinigung
Dazu gesellen sich die Verbrauchsmaterialien:
- Spülmittel
- Grobes Schleifpapier (600er Körnung)
- Feines Schleifpapier (1200er Körnung)
- Entfetter, beispielsweise Aceton oder Silikonentferner
- Grundierung (0,5 Liter)
- Lackspray deiner Wahl (1 Liter)
- Klarlack (0,5 Liter)
Vorbereitung für die Lackierung
Willst du dein Fahrrad lackieren, dann gilt: Vorbereitung ist alles. Tatsächlich versteckt sich hier der größte Anteil an Arbeit. Folgende Schritte sind sinnvoll beziehungsweise notwendig, bevor du die Sprühdose zückst:
- Check auf Defekte:
Nicht in jedem Fall lohnt sich ein Fahrrad-Upcycling durch neuen Lack, etwa bei anstehenden kostspieligen Reparaturen. Welche häufigen Mängel sich selbst beheben lassen und wo besser Fachleute ran sollten, steht in unserem Artikel zum Thema Fahrrad-Reparatur.
- Demontage:
Entferne die Räder und demontiere sämtliche Komponenten. Dabei empfiehlt es sich, nicht mehr Teile auseinanderzuschrauben, als notwendig. Nimm beispielsweise den Lenker samt Bremshebeln ab. Außerdem ist es ratsam, Fotos zu machen, bevor du alles auseinandernimmst. Die zu den einzelnen Teilen gehörenden Schrauben kommen in kleine Tüten, die du mit Klebeband an den Komponenten befestigst.
- Reinigung:
Du hast den bloßen Rahmen vor dir? Befreie ihn mit Wasser, Spülmittel und einem Schwamm gründlich von Schmutz und trockne ihn ab.
- Abschleifen:
Im nächsten Schritt entfernst du mithilfe des groben 600er-Schleifpapiers den alten Lack. Für das Nassschleifen tauchst du das Schleifpapier vorher in Wasser. Ist die alte Farbe ab, schleifst du mit dem feinen 1200er-Schleifpapier nach, um die Oberfläche zu glätten.
- Entstauben:
Entferne alle Schleifreste mit einem feuchten Tuch vom Rahmen. Wenn du am Schluss zur Kontrolle mit einem sauberen Tuch darüber gehst, sollten keinerlei Staubspuren mehr sichtbar sein.
- Entfetten:
Zu guter Letzt beseitigst du alle Fingerabdrücke und sonstige fettige Rückstände auf der Oberfläche. Dazu eignet sich ein spezieller Entfetter, aber Aceton oder ein Silikonentferner funktionieren ebenfalls. Achte darauf, dass anschließend keine Fingerabdrücke mehr auf die Oberfläche gelangen.
Perfekt ausgestattet: Fahrradzubehör im Shop
Es wird ernst: Die eigentliche Lackierung
Der Rahmen steht so, dass du ihn von allen Seiten gut erreichst und die Abdeckfolie ist ausgelegt? Dann ist es Zeit, das Fahrrad zu lackieren – in folgenden Schritten:
- Grundierung:
Sie sorgt dafür, dass der Lack optimal haftet. Eine einzige gleichmäßige Schicht genügt. Wie groß der zeitliche Abstand sein sollte, verrät die Anleitung auf der Spraydose.
- Lackierung:
Hier empfehlen sich mindestens zwei Schichten für eine optimale Deckung und Widerstandsfähigkeit. Wichtig: Bevor du eine neue Schicht aufträgst, muss die vorherige trocken sein. Manche Hersteller geben eine bestimmte Trocknungszeit an.
- Klarlack-Versiegelung:
Zu guter Letzt gibt Klarlack dem Rahmen ein glänzendes und schützendes Finish. Auch hier genügt im Normalfall ein einziger Auftrag.
Sprühe mit den verschiedenen Dosen zuerst Probe. Dadurch bekommst du ein Gefühl für das Handling und beispielsweise dafür, wie breit der Sprühkegel ist. Außerdem empfiehlt es sich, Grundierung, Farblack und Klarlack, wenn möglich, vom selben Hersteller zu wählen. Das gibt dir die Sicherheit, dass die Zusammensetzungen aufeinander abgestimmt sind.
Dein Fahrrad ist lackiert und erstrahlt in neuem Glanz? Sobald die Farbe ausgehärtet ist, kannst du alles wieder zusammenbauen und das Projekt „Fahrrad-Upcycling“ abschließen. Gehe in der ersten Zeit vorsichtiger mit dem Bike um, denn der Klarlack erreicht seine volle Festigkeit erst nach einer Weile.
Entdecke unsere Fahrradhighlights
Shopping Tipps