Gaming-PC-Hardware
Was einen Gaming-PC auszeichnet, was er kostet und mehr
Beeindruckende 3-D-Action, die dich mitten ins Geschehen versetzt: Wohl in kaum einem anderen Bereich zeigt sich der technische Fortschritt so deutlich wie bei Computerspielen. Doch was ist eigentlich das Besondere an einem Gaming-PC? Worauf solltest du achten, wenn du Gaming-PC-Hardware auswählst? Und ist vielleicht eine Konsole besser? Diesen Fragen gehen wir hier auf den Grund. Außerdem zeigen wir bei unserer Gaming-PC-Beratung, welche Schritte der Selbstbau umfasst.
Gaming-PC-Hardware: Woraus besteht ein Gaming-PC?
Ob Textverarbeitung oder Tabellenkalkulation, die üblichen Büroanwendungen meistert heute praktisch jeder PC mit links. Bei Spielen sieht es anders aus:
Detailreiche 3-D-Grafik und realistische physikalische Effekte benötigen viel mehr Rechenpower.
Was ist bei einem Gaming-PC also wichtig? Vor allem diese drei Komponenten:
- Grafikkarte: Eine moderne Grafikkarte übernimmt die komplette Berechnung von 3-D-Szenen. Für ein flüssiges Spielerlebnis ist dieser Teil der Gaming-PC-Hardware deshalb sogar wichtiger als der Prozessor. Finde heraus, worauf es bei einer Grafikkarte für einen Gaming-PC ankommt.
- Prozessor: Alles, was die Grafikkarte nicht an Rechenoperationen erledigt, bleibt an der CPU hängen. Dazu zählen beispielsweise die Steuerung von Spielfiguren und das Verhalten von Fahrzeugen und Flugobjekten in der Spielwelt. Lies hier, worauf du beim Prozessor achten solltest.
- Arbeitsspeicher: Er stellt die Daten zur Verfügung, mit denen der Prozessor unmittelbar arbeitet. Eine ausreichende Größe des RAM ist unerlässlich, damit der Rechner keine Daten auf die langsamere SSD-Festplatte auslagern muss. Mehr zum Arbeitsspeicher und dessen optimaler Größe erfährst du hier.
Das bedeutet übrigens nicht, dass es immer der absolute High-End-PC für mehrere Tausend Euro sein muss.
Mehr zu den Preisen von Gaming-PCs erfährst du weiter unten.
Gaming-PC zusammenstellen: Was brauche ich noch?
Ansonsten besteht ein Gaming-PC aus den Komponenten, aus denen jeder andere PC besteht – wenn auch teilweise mit höherer Leistung. Neben Grafikkarte, Prozessor und Arbeitsspeicher zählen beispielsweise ein Gehäuse und eine Festplatte zur Gaming-PC-Hardware.
Hier findest du eine vollständige Liste der Gaming-PC-Komponenten. Dort geben wir dir auch Tipps, wie du einen individuellen Gaming-PC als Anfänger zusammenstellst.
Gaming-PC: Kosten von Einstiegsklasse bis High End
Gaming-PCs gibt es in den unterschiedlichsten Preisklassen. Günstige Gaming-PCs für Anfänger beginnen bei ungefähr 500 Euro ohne Monitor. Sie basieren auf einem Intel Core i3/AMD Ryzen 3 oder Intel Core i5/AMD Ryzen 5 als CPU. Damit lassen sich bereits viele aktuelle Spiele zocken. Bei anspruchsvollen 3-D-Games kann es aber sein, dass du die Auflösung reduzieren und verschiedene Details abschalten musst. Das entlastet den Prozessor sowie die Grafikkarte und sorgt für ein flüssiges Gameplay.
Im Bereich von 1.500 Euro bewegen sich typische Mittelklasse-Rechner mit Core i5/Ryzen 5 oder Core i7/Ryzen 7. Obendrein bekommst du für diese Summe noch eine deutlich stärkere Grafikkarte. Flüssiges Spielen von neuen Blockbuster-Games bei hohem Detailreichtum ist damit möglich.
Oberhalb von ungefähr 2.000 bis 2.500 Euro beginnt die High-End-Klasse. Solche Rechner bringen beispielsweise besonders leistungsfähige Grafikkarten mit. Die kraftvolle Gaming-PC-Hardware erlaubt hohe Bildraten bei WQHD- oder sogar 4K-Auflösung.
Nach oben sind den Kosten von Gaming-PCs kaum Grenzen gesetzt: Spitzenmodelle mit den allerneuesten und schnellsten Komponenten erreichen Preise von mehreren Tausend Euro.
Gaming-PC oder Konsole: Was ist besser?
Beide Varianten bieten Vorteile. Für eine Konsole spricht die unkomplizierte Handhabung. Wenn du gerne im Wohnzimmer mit der Familie und/oder Freunden zockst, stellt eine Konsole eine tolle Lösung dar. Zudem übertrifft eine Playstation oder Xbox einen Rechner für den gleichen Preis bei der Grafik. Das liegt an der Quersubventionierung der Konsolen durch Spieleverkäufe.
Ein Gaming-PC trumpft mit seiner Vielseitigkeit auf. Außer zum Spielen lässt er sich für den Job, das Studium oder die Bildbearbeitung der Urlaubsfotos nutzen. Und Gamer haben die Option, Spiele per Mods zu verändern und so beispielsweise um neue Level zu erweitern. Das geht bei vielen Konsolenspielen zwar ebenfalls, ist jedoch umständlicher. Zu guter Letzt hast du die Möglichkeit, die Gaming-PC-Hardware nach deinen Wünschen zusammenzustellen – und sogar selbst zusammenzubauen.
Gaming-PC zusammenbauen: Tipps und Schritte
Du möchtest einen Gaming-PC selber bauen? Dazu benötigst du erst einmal ausreichend Platz. Idealerweise arbeitest du auf einem größeren Tisch, den du vorher leerräumst. Leg am besten eine Arbeitsmatte, einen Karton oder eine Baumwolltischdecke unter, um Kratzer zu vermeiden.
Bitte verwende keine Kunstfaser-Tischdecke: Diese kann durch ihre statische Aufladung die Komponenten beschädigen.
Gaming-PC bauen: Werkzeuge, die du brauchst
Um einen Gaming-PC zusammenzubauen, ist nur eine Handvoll an Werkzeugen erforderlich.
- Erdungsarmband: Ein ESD-Armband erdet dich und schützt die empfindlichen Komponenten vor Beschädigungen durch statische Elektrizität. Prinzipiell kannst du dich auch zwischen den Arbeitsschritten erden, indem du ein unlackiertes Heizungsrohr oder einen Wasserhahn anfasst. Vor allem, wenn du auf Teppich, Laminat oder PVC stehst, solltest du aber nicht auf ein Erdungsarmband verzichten.
- Schraubenzieher: Du benötigst einen Kreuzschlitzschraubendreher mittlerer Größe (PH2). Für die Montage einer M.2–SSD ist zudem eine kleine Ausführung in der Größe PH0 erforderlich.
- Kabelbinder: Sie helfen dir bei der ordentlichen Verlegung der Kabel im Gehäuse.
- Kleine Schüssel: Darin lassen sich zwischendurch Schrauben und Kleinteile ablegen, damit sie nicht verloren gehen.
Die grundlegenden Schritte: Gaming-PC selber bauen
Ist die Arbeitsfläche frei und dein Werkzeug liegt bereit? Bevor du den Gaming-PC zusammenbaust, leg das Erdungsarmband an. Das andere Ende klemmst du an ein blankes Heizungsrohr, eine Wasserleitung oder einen Wasserhahn. Dann kann es losgehen.
Die folgende Aufzählung dient dem Überblick über die wichtigsten Punkte. Beachte darüber hinaus die Anleitungen, die den einzelnen Komponenten beiliegen. Falls ein Teil nicht sofort passt: Wende nicht viel Kraft an, sondern überprüfe den richtigen Sitz. Ebenfalls wichtig: Während du den PC montierst, darf das Netzteil keinesfalls in der Steckdose stecken.
1. CPU einsetzen: Klapp den Sicherungsarm des Prozessorsockels auf dem Mainboard hoch. Bei Intel-Sockeln bewegt sich gleichzeitig eine Transportkappe nach oben. Fass die CPU nur an den Kanten an. Berühre weder die Oberseite noch die empfindlichen Kontakte an der Unterseite. Die CPU hat eine markierte Ecke, die mit der Markierung auf dem Mainboard übereinstimmen muss. Setz sie vorsichtig und ohne Kraft in den Sockel. Anschließend arretierst du sie, indem du den Sicherungsarm herunterdrückst. Bei Intel-Sockeln löst sich dadurch die Transportkappe; diese nimmst du ab.
2. 2-SSD installieren (optional): Diese SSDs finden direkt auf dem Mainboard auf einem kleinen horizontalen Steckplatz Platz. Löse die kleine Schraube gegenüber mit einem PH0-Schraubendreher. Manchmal befindet sich diese in einer Tüte in der Verpackung. Setz die M.2-SSD im 35-Grad Winkel in den Steckplatz und drück sie herunter. Am anderen Ende fixierst du sie mit der Schraube.
3. CPU-Kühler montieren: Du kannst einen mit der CPU mitgelieferten Lüfter oder einen separaten Lüfter installieren. Bei manchen CPU-Lüftern ist bereits eine Wärmeleitpaste aufgetragen, bei anderen musst du diesen Schritt erledigen. Folge der Anleitung deines CPU-Kühlers. Für eine alternative Wasserkühlung findest du im Artikel wichtige Tipps.
4. Arbeitsspeicher einsetzen: Löse den Arretier Hebel der RAM-Slots auf dem Mainboard. Die Module setzt du so ein, dass deren Kerbe mit dem Steckplatz übereinstimmt. Drücke sie in die Slots, bis sie einrasten. Idealerweise wird RAM immer paarweise bestückt. Wenn möglich, sollte dabei zwischen jeweils zwei Modulen ein Slot frei bleiben.
5. Netzteil einbauen: Das Netzteil lässt sich mit vier mitgelieferten Schrauben im Gehäuse befestigen. Dabei wird es normalerweise so ausgerichtet, dass es die warme Luft durch eine Öffnung im PC-Gehäuse nach außen bläst. Welches Netzteil du benötigst, verraten wir dir im Artikel zum PC-Netzteil.
6. Mainboard installieren: Falls das Board eine separate I/O-Blende für rückwärtige Anschlüsse hat, setzt du diese zuerst ins Gehäuse. Danach sind Einbau und Anschluss des Mainboards dran.
7. Grafikkarte einsetzen: Beim Einbau der Grafikkarte in einen Gaming-PC ist eine Reihe an Dingen zu beachten. Welche das sind, liest du in unserem separaten Artikel zu Grafikkarten.
8. SSD/HDD einbauen (optional): Falls du keine M.2-SSD, sondern eine herkömmliche SATA-SSD verwendest, findet diese in einem der 2,5-Zoll-Laufwerkschächte Platz. HDDs lassen sich je nach Größe in 2,5-Zoll- oder 3,5-Zoll-Schächten unterbringen. Je nach Gehäuse werden sie festgeschraubt oder mit einem Kunststoffhebel verriegelt. Nach dem Einbau verbindest du die Laufwerke mit den mitgelieferten Kabeln mit dem Mainboard und dem Netzteil.
Fertig – der Gaming-PC ist zusammengebaut. Check am besten noch einmal, ob alle Karten und Stecker richtig sitzen. Danach führst du einen Testlauf durch. Schließ dazu die Tastatur und den Monitor an und schalte den Rechner ein. Idealerweise gehen die Lüfter und LEDs an und auf dem Monitor erscheint eine Meldung, dass kein Bootmedium vorhanden ist. Das ist korrekt – schließlich ist noch kein Betriebssystem installiert.
Falls es beim ersten Mal nicht klappt, schalte den Gaming-PC aus und wieder ein. Ansonsten helfen dir beispielsweise die Piepstöne des BIOS bei der Fehlersuche. Informationen dazu findest du in der Anleitung des Mainboards.
Es ist ratsam, im BIOS des Rechners nachzusehen, ob alle Komponenten richtig erkannt werden. Du erreichst es normalerweise durch mehrmaliges Drücken von Entfernen-F2 während des Startvorgangs.
Läuft der PC und erkennt alle Komponenten korrekt? Dann ist es Zeit, das Betriebssystem zu installieren – beispielsweise Windows 11 Home von einem USB-Stick.
Gaming-PC-Zubehör: Was ist empfehlenswert?
Klar, ohne Tastatur und Maus kommt kein PC aus. Erfahre mehr zu Keyboards und Gaming-Mäusen im Artikel zum PC Zubehör.
Für ein perfektes Spielerlebnis lohnen sich darüber hinaus spezielle Gaming-PC-Controller:
- Gamepads: Dieses Gaming-PC-Zubehör ist optimal für actionreiche Spiele wie First Person Shooter, Sportsimulationen und Jump ’n’ Run Games. Die meisten Modelle orientieren sich im Aufbau mehr oder weniger stark an den bekannten Xbox-Controllern. Sie bringen das Konsolen-Feeling an den PC.
- Lenkräder: Sie sorgen bei Rennsimulationen für das notwendige Feingefühl bei der Steuerung. Dadurch fällt es viel leichter, auf der Ideallinie zu bleiben. Das Schalten erfolgt wie bei modernen Rennwagen über Schaltwippen. Viele Modelle bringen darüber hinaus separate Gas- und Bremspedale mit. Für den Einsatz im Wohnzimmer gibt es spezielle Gestelle für die Montage von Lenkrädern und Pedalen.
- Joysticks: Dich faszinieren Flugsimulationen und Raumschiffduelle im All? In diesem Fall darf ein Joystick als Gaming-PC-Controller nicht fehlen. Zwar besitzen manche Gamepads ebenfalls einen analogen, also stufenlosen Joystick. Separate Steuerknüppel sind jedoch komfortabler und ergonomischer beim Navigieren von Flugzeugen und Raumschiffen.
Und wie sieht es mit dem Sound aus? Du hast die Wahl zwischen speziellen Gaming-PC-Lautsprechern oder dem Anschluss an eine (vorhandene) Surround-Anlage. Standard ist der Anschluss per Klinkenstecker oder Cinch-Stecker. Allerdings setzt sich bei Gaming-PC-Lautsprechern Bluetooth mehr und mehr durch. Die drahtlose Koppelung des Gaming-PC-Zubehörs erlaubt eine flexible Platzierung ohne störende Kabel.
Falls du gerne am Abend spielst und Familie und/oder Nachbarn nicht stören möchtest, empfiehlt sich ein Gaming-PC-Headset. Das integrierte Mikrofon ermöglicht dir außerdem, bei Online Multiplayer Games mit anderen Spielern zu kommunizieren. Hier gilt wie bei Lautsprechern: Neben den klassischen Ausführungen mit Kabel gibt es drahtlose Gaming-PC-Headsets. Denk aber daran, dass diese einen Akku besitzen, der regelmäßig geladen werden muss.
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