Grillen mit Holz: Das ist wichtig
Offenes Feuer: Grillen mit Lagerfeuerromantik
Was gibt es Schöneres? Ein herrlicher Sommerabend, ein prasselndes Lagerfeuer und Kinder, die mit strahlenden Augen ihre Bratwürste in das Feuer halten. Später runden dahinschmelzende Marshmallows das Erlebnis ab: Grillen am offenen Feuer schafft eine ganz besondere Atmosphäre – in der Natur, an einer öffentlichen Grillstelle oder daheim im eigenen Garten.
Grillen über Feuer: Was ist erlaubt und was nicht?
Aber darf man überhaupt im eigenen Garten ein Lagerfeuer anzünden? Die gute Nachricht: Während offenes Feuer im Wald absolut verboten und auch in der freien Natur nur nach einer entsprechenden Genehmigung gestattet ist, gibt es für Gartenbesitzer Spielräume, die sich nutzen lassen.
Offenes Feuer im Garten ist in vielen Gemeinden in Deutschland erlaubt – zumindest, solange sich die Grillenden an einige Regeln halten:
- Zwar darf der Grundstücksbesitzer im eigenen Garten grillen oder ein kleines Lagerfeuer anzünden. Der Durchmesser des Feuers darf dabei jedoch nicht größer als ein Meter sein.
- Das verwendete Holz sollte unbedingt trocken sein, denn die Freiheit der Grillparty endet bei der Rauchbelästigung des Nachbarn. Fühlt der sich gestört und kann nachweisen, dass er durch Rauch belästigt wurde, schlagen sich Gerichte gerne auf seine Seite.
- Das Lagerfeuer darf nicht dazu missbraucht werden, um Gartenabfälle, Äste und Laub zu entsorgen.
- Wer lackiertes Holz verbrennt, macht sich sogar strafbar.
Wem das klassische Lagerfeuer zu viele Spuren in Form von verbranntem Rasen im Garten hinterlässt, kann einen speziellen Grill, einen Feuerkorb oder eine Feuerschale einsetzen. Auch hier macht sich der Einsatz von trockenem Holz bezahlt.
Welches Holz eignet sich für offenes Feuer?
Holz ist nicht gleich Holz. Jede Holzsorte hat einen eigenen Geruch und nimmt beim Verbrennen Einfluss auf den Geschmack der Grillware. Ideal geeignet für ein offenes Feuer sind Laubhölzer. Ihr Einsatz ist unproblematisch und sogar geschmacksfördernd – sofern sie trocken, pilzfrei sowie nicht von Schädlingen befallen sind und auch sonst keine Verunreinigungen aufweisen.
Jedes Holz passt besonders gut zu bestimmten Gerichten:
Buche und Birke:
Verleihen Fleisch- und Fischgerichten einen feinen Rauchgeschmack
Eiche:
Ist geschmacksneutral und eignet sich immer, wenn die Flamme noch heißer sein soll
Ahorn:
Bietet sich an, um Gemüse und Fisch über offenem Feuer zuzubereiten
Nuss/Walnuss:
Passt perfekt zu dunklem Fleisch, also Rind oder Wild
Wildkirsche:
Veredelt Gerichte mit Schwein, Kalb, Geflügel und Fisch
Über die Größe der zu verwendenden Holzstücke wird unter Experten heftig diskutiert. Ziel ist es, dass die Holzstücke gleichmäßig abbrennen und sie damit eine gleichbleibende Wärmeentwicklung gewährleisten können. Ein gutes Mittelmaß ist, wenn die Holzscheite maximal 25 Zentimeter lang und zwischen 5 und 15 Zentimeter dick sind.
Nadelhölzer sind ungeeignet
Nadelhölzer eignen sich nicht zum Grillen mit Holz. Egal, ob das Lagerfeuer oder die Feuerschale mit Tanne, Kiefer, Fichte oder Lärche gefüttert werden soll: Es ist keine wirklich gute Entscheidung. Denn Nadelhölzer haben einen hohen Harzanteil. Der wiederum sorgt dafür, dass das Grillgut bitter schmecken könnte. Auch nicht empfehlenswert ist es, ölhaltiges Holz etwa von Zedern oder Eukalyptus zu verwenden. Denn die in der Hitze verdampfenden Öle bekommen nicht jedem gut.
Lagerfeuer, Grill oder Feuerschale
Lagerfeuer:
Die einfachste Möglichkeit, mit Holz zu grillen, bietet ein Lagerfeuer. Man braucht dazu nur einen Rost, den man über das Lagerfeuer stellt oder legt. Ist dieser höhenverstellbar, kannst du auf die jeweilige Intensität der Glut reagieren.
Schwenkgrill:
Er macht das Lagerfeuer zum vollwertigen Grill. Der Rost hängt an einem Gestell mit drei Beinen oder einem Galgen direkt über der Glut. Praktisch ist die Flexibilität der Schwenkgrills. Sie brauchen im Garten allerdings auch Platz und lassen sich kaum transportieren.
Grill:
Viele Barbecue-Freunde möchten ihren Grill statt mit Holzkohle mit Holz anheizen. Das ist kein Problem, solange die Wahl auf eines jener Modelle fällt, die ausschließlich auf den Betrieb mit Holz ausgelegt sind. Denn ein normaler Kohlegrill hält die hohen Temperaturen, die beim Verbrennen von Holz entstehen, nicht aus. Deshalb haben Holzgrills deutlich dickere Schalen. Aber keine Sorge: Auch hier gibt es inzwischen eine große Auswahl an geeigneten Grills.
Feuerschale:
Die Alternative zum Grill sind Feuerschalen, in denen überschaubare Holzmengen sicher abgebrannt werden können und die sich zum jeweiligen Einsatzort tragen lassen. Viele dieser Feuerschalen werden mit entsprechendem Grillrost und weiteren Aufsätzen angeboten – und können dann entweder als Holzgrill oder als Holzkohlegrill verwendet werden. Auch ein Schwenkgrill lässt sich darüber platzieren.
Es gibt mittlerweile Feuerschalen aus zahlreichen unterschiedlichen Materialien. Aber als Grill eignen sie sich nur, wenn sie aus Gusseisen, Stahl oder Edelstahl sind. Diese Materialen halten großer Hitze und einem Winter im Freien stand. Die etwas höheren Kosten werden durch diese Vorteile mehr als aufgewogen.
Was kann ich über offenem Feuer grillen?
Das Beste kommt zum Schluss: Denn ein offenes Feuer ist nicht nur optisch ein Genuss, über ihm lassen sich auch köstliche Dinge grillen und brutzeln. Ein paar Ideen gefällig?
- Das klassische und beliebte Stockbrot
- Maiskolben
- Die traditionelle Bratwurst
- Folienkartoffeln
- Über dem Feuer gedrehte Grillspieße
- Marshmallows
Zudem gibt es noch zahllose kulinarische Köstlichkeiten, die man in der Glut – aber auch auf anderen Grill-Arten zubereiten kann.
- Wie wäre es mit einer Pizza Calzone?
- Oder mit in der Glut gegartem Grillgemüse? Auberginen, Pilze, Paprika oder Spargel schmecken frisch gegrillt wunderbar.
- Mit ein bisschen Erfahrung entwickeln Fischgerichte dank der Glut ihren ganz eigenen Geschmack.
- Reich ist mittlerweile das Angebot an veganen Grillprodukten wie fleischlosen Burgern oder Nuggets.
- Pikant wird es mit Zucchini, die du aushöhlst und mit einer Käse-Gewürz-Zwiebelmischung füllst. Das Ganze dann in Alufolie einpacken und ab ins Feuer damit.
- Käse lässt sich wunderbar am Rande der Glut schmelzen und erweitert das Grillspektrum.
- Und wer keine Marshmallows mag: Gegrillte Bananen sind ein ebenso leckerer Nachtisch.
Noch mehr Infos und Inspiration findest du im Ratgeber über Grillgut.
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