Grillgut: Fleisch, Fisch & Gemüse
Grillgenuss für alle – mit Fleisch, Fisch und Gemüse
Fleisch ist der Klassiker beim Grillen – aber keineswegs die einzige Option. Beim Grillgut hast du nahezu unbegrenzte Möglichkeiten. In unserem Ratgeber erfährst du, was du beim Grillen außer Fleisch auf den Rost legen kannst, welche Fleisch-, Fisch- und Gemüsesorten sich für die Zubereitung auf dem Grill besonders eignen und wie du das Grillgut richtig garst.
Fleisch grillen
Bei vielen Grillabenden steht nach wie vor Fleisch im Mittelpunkt. Zu Recht: Ein gutes Stück Fleisch vom Grill schmeckt unvergleichlich. Für den vollen Genuss gibt es aber einige Dinge zu beachten:
- Das Ergebnis beim Grillen hängt von der Qualität des Ursprungsproduktes ab. Es sollte selbstverständlich sein, nur frisches, hochwertiges Fleisch zu verwenden.
- Fleisch mit einem gewissen Fettanteil gelingt auf dem Rost am besten. Gut ist es, wenn es von einer zarten Marmorierung durchzogen ist.
- Eine wichtige Frage beim Grillen ist, wann man das Fleisch auflegen. Die Antwort: Erst dann, wenn der Grill und der Rost heiß sind. Der Rost sollte mindestens 10 bis 15 Minuten aufheizen. Holzkohle muss von einer weißen Schicht umhüllt sein und rot glühen.
- Wende das Fleisch nicht zu häufig: Dadurch verliert es an Flüssigkeit oder zerfällt. Am besten nur einmal umdrehen. Eine Uhr verrät dir beim Grillen, wann du das Fleisch wenden solltest – etwa nach der halben Garzeit.
- Benutze für kleine Fleischstücke eine Grillzange statt einer Grillgabel. Auch durch das Anstechen geht Feuchtigkeit verloren.
Welches Fleisch wie lange garen?
Wie lange Fleisch garen muss, hängt von der Art des Fleischstücks, der Temperatur, der Grill-Art und der Grillmethode ab. Grundsätzlich gilt:
-
Beim direkten Grillen brutzelst du das Fleisch bei hohen Temperaturen direkt über der Glut oder der Hitzequelle. Entsprechend kurz sind die Garzeiten.
- Beim indirekten Grillen liegt das Grillgut zwischen oder neben den Hitzequellen. Es wird bei niedrigeren Temperaturen sehr langsam gegart.
Beide Grillmethoden funktionieren sowohl mit einem Holzkohlegrill als auch mit einem Gasgrill. Voraussetzung für indirektes Grillen ist allerdings ein Deckel.
Für jede Fleischart gibt es die ideale Grilltemperatur und -dauer. Informiere dich vorab und wähle das Grillgut so, dass es zusammenpasst: Spareribs gleichzeitig mit einem Steak auf dem Rost – das funktioniert nicht. Die Garzeiten legen auch fest, welches Fleisch zuerst auf den Rost kommt. Als Faustregel gilt: erst Schweinefleisch, dann Rind, dann Geflügel. Beispielhaft haben wir dir eine Übersicht für einige Fleischsorten zusammengestellt:
Rumpsteak
Grillmethode
Temperatur
Grillmethode
Direkt/Indirekt
200 – 220 Grad
10 – 12 Minuten
Roastbeef
Grillmethode
Temperatur
Grillmethode
Indirekt
130 Grad
2 – 2,5 Stunden
Spareribs
Grillmethode
Temperatur
Grillmethode
Indirekt
130 Grad
4 – 5 Stunden
Putenbrust-Spieß
Grillmethode
Temperatur
Grillmethode
Direkt
180 Grad
10 – 12 Minuten
Ganzes Hähnchen
Grillmethode
Temperatur
Grillmethode
Indirekt
180 Grad
50 – 60 Minuten
Lammkotelett
Grillmethode
Temperatur
Grillmethode
Direkt/Indirekt
180 Grad
10 – 12 Minuten
So stellst du fest, ob dein Fleisch durch ist:
Wann das Fleisch beim Grillen durch ist, überprüfst du mit einem Grillthermometer, das die Kerntemperatur misst. Bei 60 bis 70 Grad Kerntemperatur ist das Fleisch medium gegrillt. Wer keines zur Hand hat, kann den Daumenballentrick zur Hilfe nehmen. Leg Daumen und Zeigefinger der einen Hand aneinander und prüfe mit der anderen Hand, wie sich dein Daumenballen jetzt anfühlt. So entspricht das Fleisch der Garstufe rare. Wenn Daumen und Mittelfinger aneinander liegen, spiegelt der Handballen das Druckgefühl von medium rare gegartem Fleisch wider. Beim Ringfinger ist es medium, beim kleinen Finger well done.
Welches Steak zum Grillen?
Es gibt Steaks von Rind, Schwein und Pute. Die beliebtesten Steak-Arten stammen vom Rind. Jedes hat seine Besonderheiten:
Rib-Eye-Steak
Hat einen Fettkern, einen intensiven Geschmack, ist zart und saftig, wird auch Entrecôte genannt
Porterhouse-Steak
Wie das T-Bone-Steak in T-Form geschnitten, allerdings ist es magerer und besteht aus mehr Filet und weniger Roastbeef
T-Bone-Steak
T-Form, besteht aus einem Teil Roastbeef und einem Teil Filet, gut marmoriert
Rumpsteak
Fest, marmoriert, hat einen Fettrand
Filetsteak
Das edelste Steak – sehr zart, mager und teuer
Sirloin-Steak
Ein sehr großes Steak aus dem hinteren Teil des Rostbeefs
Hüftsteak
Günstigstes Steak,
relativ fest
Wann du das Fleisch würzt:
Salz trocknet das Fleisch aus. Am besten salzt du es deshalb erst nach dem Grillen, alternativ ganz kurz davor. Pfeffer sollte ebenfalls erst nach dem Grillen auf das Fleisch, weil er schnell verbrennt. Ein Steak kannst du einfach pur grillen und anschließend würzen.
Anders ist das beim Marinieren. Würzige Marinaden sorgen für abwechslungsreiche Geschmackserlebnisse und machen das Fleisch zart. Leg das Grillfleisch mehrere Stunden gekühlt in Marinade ein. Profis injizieren die Marinade mit einer speziellen Marinier-Spritze, damit die Würze bis ins Innere dringt.
Fisch grillen
Er ist gesund, leicht und sorgt für Urlaubs-Feeling: Fisch lässt sich auf dem Grill schnell zubereiten. Wir verraten dir, was es zu beachten gibt.
Wie man Fisch grillt
Fisch zerfällt leichter als Fleisch und bleibt schnell am Rost kleben. Fischfilets mit Haut kannst du mit der Hautseite nach unten direkt auf dem Rost grillen. In anderen Fällen ist Zubehör sinnvoll, um das zarte Fischfleisch vorm Zerfallen zu schützen.
- Fischzange: Zum Einspannen und Wenden ganzer Fische
- Fischbräter oder Grillkorb: Zum Einlegen und Wenden von Filets
- Einsatzpfannen oder Planchas: Für Fischpfannen auf dem Grill
Für die meisten Fischsorten eignen sich Grilltemperaturen zwischen 160 und 180 Grad. Bei dicken Stücken und ganzen Fischen ist die indirekte Grillmethode ideal. Damit die Haut kross wird und um dem Fisch das typische Grillmuster zu verpassen, grillst du ihn vorab für wenige Minuten über der Hitzequelle.
Welcher Fisch eignet sich fürs Grillen?
Grundsätzlich kannst du jede Art von Fisch grillen. Besonders gut eignen sich aber etwas fettere Fischsorten mit festem Fleisch. Dazu gehören:
- Lachs
- Thunfisch
- Forelle
- Schwertfisch
- Red Snapper
- Rotbarbe
- Dorade
- Makrele
- Kabeljau
Auch Meeresfrüchte und Schalentiere wie Garnelen oder Muscheln lassen sich gut grillen.
So grillst du Lachs:
- Pro Person 200 Gramm Lachssteaks mit Haut
- Fisch entweder kurz vor dem Grillen mit Öl bestreichen oder für mehrere Stunden bzw. über Nacht marinieren: Lecker schmecken Marinaden aus Thymian, Rosmarin, Knoblauch, Zitrone und Olivenöl oder auch Honig-Senf-Marinaden.
- Im Grill für direkte und indirekte Hitzezonen
- Lachssteak für wenige Minuten auf der Hautseite bei direkter Hitze für drei Minuten scharf angrillen, dann wenden und von der anderen Seite für weitere drei Minuten grillen.
- Steak in die indirekte Zone legen und noch einige Minuten ziehen lassen.
Gemüse grillen
Bei vielen Grillabenden steht nach wie vor Fleisch im Mittelpunkt. Zu Recht: Ein gutes Stück Fleisch vom Grill schmeckt unvergleichlich. Für den vollen Genuss gibt es aber einige Dinge zu beachten:
Vor dem Grillen solltest du das Gemüse mit Öl bestreichen oder marinieren. So backt es nicht so leicht am Rost fest und wird nicht so schnell trocken.
Weicheres Gemüse bereitest du in einem Grillkorb oder einer Einsatzpfanne zu. Auch in gusseisernen Pfannen und Töpfen lassen sich Gemüsegerichte hervorragend zaubern.
Manche Gemüsearten, etwa Blumenkohl, Brokkoli, Rosenkohl und Fenchel, werden zarter, wenn du sie vor dem Grillen kurz blanchierst.
Welches Gemüse eignet sich zum Grillen?
Beim Grillen von Gemüse sind dir nahezu keine Grenzen gesetzt. Besonders gut auf dem Rost zubereiten lassen sich festere Gemüsesorten wie zum Beispiel:
- Zucchini
- Auberginen
- Pilze
- Paprika
- Spargel
- Zwiebeln
- Kürbis
So schmeckt es beim Grillen auch Vegetariern und Veganern
Es muss nicht immer Fleisch sein. Mit ein bisschen Fantasie lassen sich für Vegetarier und Veganer leckere, vollwertige Grillgerichte zubereiten.
Gemüse: Mehr als eine Beilage
Gemüse kann auch satt machen. Eine komplette Mahlzeit entsteht, wenn du Gemüse mit Füllungen grillst. Hier ein paar Beispiele:
- Zucchini harmonieren mit Schafskäse oder Couscous und getrockneten Tomaten.
- Zu Paprika passen Feta und Oliven.
- Champignons lassen sich gut mit Knoblauch und Frischkäse befüllen.
- Einen Kürbis kannst du mit verschiedenen Zutaten füllen – ob Reis, Schafskäse oder Couscous – und über längere Zeit im indirekten Bereich garen. Er ist sozusagen Topf und Gemüse in einem.
Ein Klassiker: Mais vom Grill
Gegrillter Mais erfreut sich in Grillrunden großer Beliebtheit – und eignet sich für Vegetarier ebenso wie für Veganer. Frischen Zuckermais gibt es meist nur zwischen August und Oktober. Vakuumverpackt ist er aber das ganze Jahr über erhältlich.
Mais gelingt auf dem Grill am besten bei 180 Grad und indirekter Hitze. Wenn du rohen Zuckermais kochst, sparst du Zeit auf dem Grill.
Vielseitig: Grill-Kartoffeln
Kartoffeln lassen sich auf verschiedene Arten grillen – ob man sie in Alufolie verpackt ins offene Feuer legt oder als Spezialität vom Rost präsentiert. Einige Anregungen:
- Kartoffelhälften mit Öl, Rosmarin, Salz und Pfeffer marinieren und auf eine Grillplatte legen. Nach rund 20 Minuten sind sie fertig.
- Bratkartoffeln gelingen gut in einer Einsatzpfanne für den Grill.
- Kartoffelschnitze kannst du in Backpapier und Alufolie packen und am Rand des Grillrosts garen.
- Ein Hit bei Jung und Alt: Kartoffelspiralen am Spieß. Dafür werden die Kartoffeln rundherum in Form einer Spirale mit dem Messer eingeschnitten, mit Öl und Paprika gewürzt und dann auf einen Spieß gesteckt. Nach 30 bis 40 Minuten bei 180 Grad und indirekter Hitze sind sie fertig. Wenden nicht vergessen.
Die Marinade macht’s: Tofu grillen
Tofu gibt es schon fertig in Form von Schnitzeln oder Würstchen. Für Veganer sind sie eine echte Alternative – ebenso wie Produkte aus Soja, Erbsen und anderen veganen Zutaten. Aber auch aus reinem Tofu lassen sich leckere Grillgerichte zaubern. Je nach Marinade schmeckt Tofu immer wieder anders. Er lässt sich hervorragend mit Gemüse auf Spießen kombinieren. Wähle aber besser keinen Seidentofu. Er ist zu weich für den Grill.
Tofu am Vorabend einfrieren, am nächsten Tag auftauen und gut abtropfen lassen. Wenn Tofu eingefroren war, wird er fester und zerfällt nicht so leicht auf dem Rost.
Würzig-vegetarisch: Käse vom Grill
Käse bringt Würze ins vegetarische Grillen. Es gibt einige Sorten, die sich besonders gut zum Grillen eignen. In vielen Fällen braucht es auch Hilfsmittel.
- Halloumi: Der feste griechische Käse darf direkt auf den Rost – allerdings ist er relativ salzig.
- Feta: Der würzige Schafskäse lässt sich gut auf einer Grillplatte oder in Pfännchen zubereiten. Möglich ist es auch, ihn in Alufolie oder Backpapier zu wickeln. Backpapier darf aber nur im indirekten Bereich verwendet werden.
- Mozzarella: Er gelingt gut in einem Pfännchen oder in Alufolie in Kombination mit Tomate.
- Brie oder Camembert: Die französischen Weichkäse wickelst du in Backpapier oder belässt sie ohne Papier in ihrem Holzförmchen und platzierst sie in der indirekten Zone des Grills.
Für Süße: Gegrillte Desserts
Für Desserts vom Grill gilt: Es gibt eigentlich nichts, was es nicht gibt. Bekannt sind Schokofondue, Marshmallows und gegrilltes Obst. Mit dem geeigneten Zubehör und Fantasie lässt sich vom Kuchen über Waffeln und Pancakes bis hin zum gegrillten Eis so gut wie alles zubereiten. Probiere es aus!
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