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Hochbeet anlegen

Hochbeet anlegen

Von tief geerdet zu hoch hinaus.

Selbstverpflegung und somit ein eigenes Hochbeet anlegen ist der absolute Trend! Das kleine Platzwunder ist die ideale Lösung für alle, die im Garten, aber auch auf dem Balkon oder auf kleiner Nutzfläche Kräuter und Gemüse selbst anbauen wollen. Erfahre jetzt, wie du dein eigenes Pflanzbeet anlegst und welches Material dafür üblich ist. Wir informieren dich außerdem über die gängigen Größen und Maße, den richtigen Standort, worauf du beim Hochbeet befüllen achten solltest und wie oder womit du dein fertiges Pflanzbeet richtig bewässerst. An die Hacke, fertig, los.

Hochbeet-Material: Vor- und Nachteile

Bevor du dein Hochbeet anlegen kannst, stellt sich die Frage nach dem geeigneten Material dafür. Jedes Material hat seine Vor- und Nachteile.

Hochbeet-Varianten: Frühbeet, Kräuterhochbeet oder Gemüsehochbeet anlegen?

Für die Planung deines Hochbeetes steht als erstes die Frage im Raum, welches Pflanzbeet du gerne anlegen möchtest. Du hast die Wahl zwischen einem Garten- oder Balkonhochbeet, einem Hochbeet als Frühbeet, als Kräuter- oder als Gemüsehochbeet, einem Hochbeet mit Zierpflanzen etc.

Es gibt je nach Bepflanzung, Material und Standort viele unterschiedliche Hochbeet-Varianten. Aber auch selbst gebaute Hochbeete oder Upcycling-Varianten aus Kartoffelsäcken, Paletten und Co. werden gerne genutzt. Hier findest du die wichtigsten Fakten auf einen Blick:

Hochbeet als Frühbeet anlegen: Besonderheiten

Der größte Vorteil des Frühbeetes zuerst: Es dehnt die Gartensaison auf nahezu das ganze Jahr aus. Es kann schon zu Frühjahrsbeginn zur Vorkultur von verschiedenen Gemüsearten genutzt werden, im Sommer ernten wir daraus Obst und Gemüse, und im Winter können hier Wintersalate angebaut werden.

Was ist wichtig?

Das Wichtigste für ein Frühbeet ist die Frischluftzufuhr. Statte dafür dein Hochbeet als Frühbeet mit einem automatischen Fensterheber aus. Er ermöglicht, dass sich die Abdeckung bei hohen Temperaturen und einer entsprechend hohen Feuchtigkeit im Inneren des Frühbeets öffnet und frische Luft hineinlässt. Richte zudem das Frühbeet nach Süden aus, damit es alle Sonnenstrahlen ausnutzen kann.

Was pflanzen?

Salat, Radieschen und Kohlrabikönnen im Frühbeet ca. drei Wochen früher gepflanzt werden. Frostempfindliche Pflanzen werden hier vorgezogen und später ausgepflanzt. Paprika, Auberginen, Gurken und Melonen bieten sich für den Sommer an. Feldsalat und Endiviensalat wachsen hier sogar noch im Winter.

Garten- und Balkonhochbeet anlegen: Besonderheiten

Hochbeete sind ideal für kleinere Gärten, Terrassen oder den Balkon und das egal ob kreativ bepflanzt oder als Sicht- und Windschutz. Das Besondere und damit auch der größte Vorteile der Garten- und Balkonhochbeete ist die Bepflanzung in bequemer Arbeitshöhe und somit Rückenfreundlichkeit und Ergonomie. Außerdem bietet es auf Balkon und Terrasse auch ohne Garten die Gelegenheit, ein richtiges Gemüse- oder Kräuterbeet anzulegen. Es wird mit mehreren Schichten organischem Material wie zum Beispiel Ästen und Grünabfällen befüllt, was nährstoffreichen Boden entstehen lässt und durch den Verrottungsprozess innerhalb des Hochbeetes für eine natürliche Wärme und somit ein gutes Pflanzenwachstum sorgt. Die Höhe des Beetes verringert zudem den Befall durch Schädlinge.

Hochbeet: Pflanzen

Grundsätzlich eignen sich fast alle Pflanzen für den Anbau in einem Hochbeet. Damit hast du zu Beginn der Saison die Qual der Wahl, was du in dem jeweiligen Jahr bei dir anpflanzt. Um dir die Entscheidung leichter zu machen, hier ein paar Möglichkeiten:

1. Kopf-, Radicchio, Eisberg- oder Lollorosso-Salat: Salat ist bestens für den Anbau im Hochbeet geeignet, da er schnell wächst und geerntet werden kann.

2. Tomaten am besten pflanzen, sobald du auf das Hochbeet neue Erde aufgeschüttet hast, da die frische Erde ihren hohen Nährstoffbedarf optimal abdeckt.

3. Zucchinis lieben die warme Erde im Hochbeet. Sie brauchen viel Platz. Pflanze sie aber am Rand des Beetes, damit sie über die Seiten hängen können.

4. Mediterrane Kräuter wie Rosmarin, Basilikum, Thymian oder Lavendel nutzen im Sommer gerne die zusätzliche Wärme des Hochbeets.

5. Erdbeeren lassen sich im Hochbeet über mehrere Jahre erfolgreich kultivieren. Sie vermehren sich stetig über die ständig gebildeten Ausläufer.

Hochbeet: Maße & Größen

Die Höhe sowie Größe ist beim Anlegen deines Hochbeetes entscheidend. Achte darauf, dass sich die Oberkante des Hochbeets auf der Höhe deines Beckens befindet. Wenn du ein Hochbeet kaufst, wirst du auf unterschiedliche Standardgrößen stoßen. So liegen die Hochbeete oft zwischen 70 bis 140 Zentimeter in der Breite und 70 bis 90 Zentimeter in der Höhe.

Die optimale Größe der Anbaufläche richtet sich in der Länge allerdings danach, wie viele Personen mit der Ernte versorgt werden sollen und was du alles anpflanzen möchtest. Die Breite wird durch deine Armlänge bestimmt. Nimm diese doppelt, dann kannst du das Beet von beiden Seiten bearbeiten.

TIPP

Ein Verhältnis von Breite zu Länge von 1:2 bis 1:4 wirkt besonders harmonisch.

Hochbeet: Standort

Der richtige Platz für ein Hochbeet ist der Ort, an dem die Pflanzen genügend Sonnenlicht bekommen. Dabei ist es nicht zwingend notwendig, dass das Pflanzbeet von morgens bis abends direkt von der Sonne beleuchtet wird – zwei Drittel des Tages Sonne, ein Drittel Schatten sind ideal für eine ertragreiche Ernte. Lege dein Hochbeet dafür in Nord-Süd-Richtung an. Achte bei der Wahl des Standorts außerdem darauf, dass du eine Wasserquelle in der Nähe hast, um dein Hochbeet optimal bewässern zu können. Das erleichtert die manuelle Bewässerung durch kurze Wege, bei der automatisierten Bewässerung das Verlegen von langen Schläuchen.

Hast du geplant, dein Hochbeet auf dem Balkon zu platzieren, so solltest du auf dessen maximale Belastungsfähigkeit achten. Ein Hochbeet mit Füllung kann je nach Material schnell mal bei 200 kg/m2 aufwärts liegen. Fragt, wenn ihr nicht sicher seid, bei eurem Vermieter oder Statiker nach. Gerade Hochbeete auf dem Balkon eignen sich besonders gut als Kräuterbeete für Küchenkräuter wie Petersilie, Basilikum, Pfefferminze und Co.

Wann Hochbeet anlegen und bepflanzen? – Der Pflanzplan für dein Hochbeet

Die natürliche Wärmeentwicklung innerhalb des Hochbeetes hat den Vorteil, dass du schon früh im Jahr mit dem Kultivieren von Pflanzen beginnen kannst. Ein durchdachter Pflanzplan ermöglicht dir über die ganze Gartensaison hinweg effizientes und ertragreiches Gärtnern.

Hochbeet im Frühling bepflanzen

Säe ab März Petersilie, Kerbel, Gartenkresse, Radieschen, Spinat, Rucola, Rettich und Pflücksalat. Im April folgen dann Knoblauch, Steckzwiebeln, Lauchzwiebeln, Salat und Möhren. Tipp: Ein Vlies kann die Keimlinge vor Kälte schützen. Vorgezogene Kräuter und Gemüse kommen im Mai ins Hochbeet. Paprika, Chili, Bohnen und Tomaten können jetzt direkt eingepflanzt werden.

Hochbeet im Sommer bepflanzen

Ab Juni lassen sich vorgezogene Gurken, Auberginen und Zucchini pflanzen, gesät werden Kohlrabi, Brokkoli und Sommersalat. Im Juli kommen Buschbohnen, Kopfsalat, und Knollenfenchel hinzu. Erdbeeren kannst du jetzt neu setzen. Im August kannst du freie Fläche für späten Brokkoli, Endivien- und Feldsalat, Chinakohl, Grünkohl und Spinat nutzen.

Hochbeet im Herbst bepflanzen

Säe im Herbst Kohl, Feldsalat, Pflücksalat, Salatrauke, Lauch und Radieschen. Tipp: Schütze sie mit einem Frostschutzvlies. Säe jetzt Knoblauch, Zwiebeln und Gartenkerbel. Sie wachsen nach der Winterkälte im Frühjahr deutlich besser. Nutze sonst die kalte Jahreszeit, um Nährstoffe anzureichern. Befülle also das Hochbeet mit Grünschnitt, Laub und anderen Gartenabfällen.

Hochbeet im Winter bepflanzen

Einige Gemüsesorten kannst du auch im Winter im Beet lassen und ernten. Manche benötigen sogar den Frost, um ihren Geschmack zu entwickeln. Hierzu gehören beispielsweise Lauch, Grünkohl, Feldsalat, Pastinaken und Winterspinat. Tipp: Decke die abgeernteten Flächen mit dunkler Folie ab, um die Nährstoffe im Boden zu bewahren.

Möchtest du das ganze Jahr anpflanzen und ernten? Dann funktioniere dein Hochbeet in ein Frühbeet um.

Hochbeet befüllen

Der Schlüssel zur ertragreichen Ernte liegt in der richtigen Hochbeetbefüllung. Nur wenn alle Schichten richtig eingehalten werden, entsteht im Inneren des Hochbeets Verrottungswärme und eine Nährstoffqualität, die jeden Dünger in den Schatten stellt. Nachhaltiges Gärtnern kann so einfach sein. Lege innen im Hochbeet Teich- oder Noppenfolie aus. So schützt du es vor Feuchtigkeit.

TIPP

Auf der Folie kannst du an der Seite auch die unten genannten Befüllungshöhen der einzelnen Schichten einzeichnen. Steht das Hochbeet direkt auf dem Boden, lege außerdem vor dem Befüllen ein Wühlmausgitter aus.

Anleitung zum Befüllen eines Hochbeets

Anleitung zum Befüllen eines Hochbeets

1. 20–30 cm Drainageschicht: Fülle dafür dein Hochbeet mit grobem Strauch- und Baumschnitt, Steine und/oder Kies.

2. 10 cm Barriere: Sie verhindert ein Durchsacken der darüberliegenden Schichten. Nutze dafür feinen Strauch- oder Grasschnitt, geschredderte Staudenreste, Heu oder Laub; Drückt sie gut fest.

3. 10 cm Nähr- und Wärmeschicht: Dafür sorgen grober oder verrotteter Kompost oder verrottetes Laub.

4. 20–30 cm Bepflanzungsschicht: Die Grundlage dafür ist hochwertige Erde/Komposterde.

Hochbeet bewässern

Die richtige Pflege deines Hochbeets ist mindestens genauso wichtig, wie das Anlegen selbst. Neben dem Wasserdruck, der nicht zu hoch sein darf, um die oberste Erdschicht nicht wegzuschwemmen, ist auch der Zeitpunkt des Gießens relevant. Gieße dein Hochbeet gleich am frühen Morgen, da dann die Erde noch nicht so stark von der Sonne erwärmt ist.

Auch die Wassermenge ist für eine ertragreiche Ernte entscheidend. Vermeide übermäßiges Gießen, um Staunässe vorzubeugen. Diese erhöht das Risiko, dass die Wurzeln faulen und deine Pflanzen absterben. Ob du dein Hochbeet manuell von Hand mit einer Gießkanne bewässerst, oder dafür zu einem besonderen Bewässerungssystem greifst, bleibt dabei dir überlassen.

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