Indirekte Beleuchtung
INDIREKTES Licht – so werden Räume gemütlich
Was ist indirekte Beleuchtung?
Von indirekter Beleuchtung ist die Rede, wenn Licht zuerst auf eine Oberfläche fällt, die es zurück in den Raum wirft. Ein Beispiel stellen Strahler dar, die du auf eine Wand richtest. Der Vorteil: Die Raumbegrenzung streut das Licht und die Lichtquelle befindet sich außerhalb des Blickfelds. Dadurch erscheint indirektes Licht soft und wirft allenfalls weiche Schatten. Das wirkt wohnlich und ist angenehm für die Augen. Denn starke Kontraste zwischen hellen und dunklen Stellen im Raum führen dazu, dass sich die Pupillen ständig anpassen müssen.
GUT ZU WISSEN:
Die beiden anderen Beleuchtungsarten sind direktes gerichtetes und direktes diffuses Licht. Direktes gerichtetes Licht aus Strahlern setzt Möbel, Deko oder Bilder gezielt in Szene. Bei direkter diffuser Beleuchtung fallen die Lichtstrahlen beispielsweise erst durch einen Lampenschirm oder eine Milchglasscheibe, die sie streut.
Wie realisiere ich eine indirekte Beleuchtung?
Für eine indirekte Beleuchtung bieten sich dir zwei Optionen.
Die erste besteht darin, zu speziell designten Leuchten zu greifen.
Dazu gehören beispielsweise:
- Wandleuchten, die das Licht entlang der Wand streuen
- Deckenleuchten mit einer Abschirmung nach unten
- Deckenfluter, die die Zimmerdecke erhellen
- LED-Streifen hinter Stuckleisten oder abgehängten Decken
Die letzte Variante ist extrem elegant, allerdings aufgrund der erforderlichen Handwerksarbeiten mit einem gewissen Aufwand und entsprechenden Kosten verbunden. Willst du es einfacher haben, kannst du beispielsweise LED-Leuchten hinter Wandpaneelen aus Holz verstecken, die du mit Abstandhaltern montierst. Ebenso ist eine Befestigung hinter oder unter Möbeln denkbar.
Und wie viel kostet eine indirekte Beleuchtung? LED-Stripes mit mehreren Metern Länge sind teilweise schon für deutlich weniger als 100 Euro erhältlich. Bei fertigen indirekten Wand- und Deckenleuchten ist die Bandbreite ebenso groß wie bei normalen Leuchten. Hier kommt es nicht zuletzt auf das Design an.
Indirektes Licht aus normalen Lampen
Aber es gibt ja auch noch Option zwei: Auch reguläre Leuchten lassen sich so einstellen oder positionieren, dass du die Vorteile einer indirekten Beleuchtung genießt. Dazu gehören die bereits erwähnten, auf eine Wand gerichteten Strahler. Ebenso erhellt eine Stehleuchte in der Nähe einer Wand den Raum zum Teil indirekt. Hier lohnt es sich, mit den verschiedenen Möglichkeiten zu experimentieren, bis der gewünschte Effekt entsteht.
Worauf sollte ich bei indirekter Beleuchtung achten?
TIPP 1:
Bei der Integration einer indirekten Beleuchtung in die Decke, die Wand oder Möbel spielt die Wärmeentwicklung eine wichtige Rolle. Ansonsten droht eine Überhitzung. LED-Leuchtmittel eignen sich hier perfekt, weil sie wenig Wärme abgeben.
TIPP 2:
Auf Nummer sicher gehst du, wenn du auf speziell für diesen Zweck angebotene LED-Streifen und LED-Einbauleuchten zurückgreifst. Möchtest du eine normale LED-Leuchte umfunktionieren und damit eine indirekte Beleuchtung selber bauen? Achte in diesem Fall darauf, welchen Mindestabstand zu Objekten der Hersteller vorgibt. Teilweise findet sich diese Angabe auf einem kleinen Aufkleber auf der Lampe.
TIPP 3:
Welche Leuchtmittel sich noch für eine indirekte Beleuchtung eignen? Neben LEDs kommen beispielsweise bei Deckenflutern, Wandleuchten und Deckenleuchten Halogenleuchtmittel zum Einsatz. Bei solchen ist das Design auf die hohe Wärmeentwicklung abgestimmt und geprüft. Willst du eine indirekte Beleuchtung selber bauen, eignen sich Halogenlampen aber nicht – hier besteht im Extremfall Brandgefahr.
Mehr zu den Merkmalen von LEDs, Halogenlampen und Co erfährst du in unserem Leuchtmittel-Ratgeber.
Wie viel Lumen für die indirekte Beleuchtung?
Lumen ist das Maß für den Lichtstrom – der gibt an, wieviel Licht ein Leuchtmittel abstrahlt. Die Menge an Lumen in Relation zur Raumgröße beziehungsweise zu den beleuchteten Oberflächen bestimmt die Helligkeit. Die indirekte Beleuchtung ist somit im Zusammenhang mit der gesamten Raumbeleuchtung zu sehen.
Mehr zu diesem Thema verrät dir unser Ratgeber zur Beleuchtungsstärke.
Ideen zur Raumgestaltung mit indirektem Licht
Du weißt jetzt das Wesentliche zum Thema indirekte Beleuchtung. Aber wie wäre es nach der ganzen Theorie mit etwas Praxis? Wir haben dir zur Inspiration Beispiele zusammengestellt.
Räume größer und höher erscheinen lassen
Du hast ein zu kleines oder zu schmales Zimmer? Bekanntlich machen helle Farben einen Raum größer und lassen die Raumbegrenzungen weiter entfernt erscheinen. Es ist möglich, durch eine indirekte Beleuchtung eine Wand optisch weiter vom Betrachter wegzurücken. Für diesen Zweck eignen sich beispielsweise Wandleuchten, die das Licht nach oben und/oder unten streuen. Ebenso funktionieren Strahler, die du auf die Wände richtest.
Bei niedrigen Räumen funktioniert der gleiche Trick mit einer indirekten Beleuchtung der Decke.
Infrage kommen hier Deckenfluter, indirekte Deckenleuchten und die Integration von LED-Stripes in abgehängte Decken.
Beleuchtung hinter dem TV
Bei einem spannenden Film kommt echte Kinoatmosphäre auf, wenn das Wohnzimmer abgedunkelt und schummrig ist. Jedoch strengt Fernsehen bei totaler Dunkelheit die Augen an, wie du vielleicht schon bemerkt hast. Die Lösung stellt eine dezente Beleuchtung hinter dem Bildschirm dar. Zu diesem Zweck ist eine LED-Beleuchtung bei Fernsehern manchmal eingebaut. Bei anderen TVs ist eine Beleuchtung zum Nachrüsten verfügbar.
Es gibt noch eine weitere Lösung: Klebe auf der Rückseite des TV entlang der Ränder selbstklebende LED-Streifen auf. Diese beleuchten die Wand dahinter – der Trick funktioniert bei einem Gerät auf dem Lowboard genauso wie bei der Wandmontage. Ebenso kannst du eine indirekte Beleuchtung hinter der TV-Wand oder dem Lowboard anbringen.
GUT ZU WISSEN:
Einige moderne LED-Stripes lassen sich per Smartphone-App steuern. Solche Modelle ermöglichen in der Regel auch Farbwechsel, um unterschiedliche Lichtstimmungen zu erzeugen.
Stimmungsvolle Beleuchtung eines offenen Dachstuhls
Bei ausgebauten Dachgeschossen geht der Trend zu offenen Dachstühlen. Solche mit sichtbaren Balken sind ausgesprochen dekorativ – vor allem mit der richtigen, sprich: indirekten Beleuchtung. Hier gibt es verschiedene Spielarten, die einzeln oder kombiniert funktionieren:
- Wandmontierte Strahler, die den Dachstuhl von unten ausleuchten
- Strahler auf der Oberseite von Querbalken, die in Richtung First leuchten
- LED-Stripes-Beleuchtung zwischen den Balken, um die Konstruktion zu betonen
EFFEKTVOLL
Ein ausgesprochen schöner Effekt bei der Beleuchtung eines offenen Dachstuhls ergibt sich oft durch die beiden letzten Varianten. Bei der ersten empfiehlt es sich, die Leuchten so zu platzieren beziehungsweise einzustellen, dass die Balken keine starken Schatten werfen. Das wirkt oft etwas unheimlich.
Bitte daran denken: Der richtige Licht-Mix macht's!
So weit die Vorzüge der indirekten Beleuchtung. Aber wie immer in der Inneneinrichtung kommt es auf die richtige Balance an. Setzt du ausschließlich auf diese Beleuchtungsart, wirkt das schnell langweilig. Deshalb empfiehlt sich eine Mischung aus verschiedenen Lichtquellen: Mit indirektem Licht und diffusem Licht sorgst du für die Grundhelligkeit. Mit direktem Licht erhellst du gezielt einzelne Bereiche: etwa den Esstisch und das Bücherregal sowie Dekoobjekte und Bilder.
Weitere Anregungen und Tipps findest du im Ratgeber zur Innenbeleuchtung.
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