Kamera-Arten im Vergleich
Das kleine Einmaleins der Kamera-Arten
Spiegelreflex- oder Systemkamera, analog oder digital: Welche Kamera-Arten für deine Zwecke infrage kommen, hängt von verschiedenen Faktoren ab. So eignen sich für kreative Fotos und ein Höchstmaß an Flexibilität andere Ausführungen als für schnelle Schnappschüsse oder als leichtes Gepäck auf Reisen. Ob eine Spiegelreflex- oder eine spiegellose Kamera besser zu dir passt und welche Vor- und Nachteile die Kameratypen jeweils aufweisen, liest du in diesem Ratgeber.
Welche Kamera-Arten gibt es?
Den immer vielfältigeren Fotofunktionen im Smartphone zum Trotz sind Kameras für zahlreiche Fotoprojekte die erste Wahl. Ob stets perfekt gelungene Schnappschüsse, kunstvolle Schwarz-Weiß-Bilder oder atemberaubende Naturfotografie: Für unterschiedliche Zwecke kommen verschiedene Kamera-Arten zum Einsatz.
Grundsätzlich lassen sich folgende Typen unterscheiden:
- digitale oder analoge Ausführungen
- Spiegelreflex oder spiegellose Varianten
- Kleinbild-, Großbild- und Mittelformat-Kameras
Für private Zwecke sind vor allem digitale Spiegelreflex- und Systemkameras interessant. Großformatkameras stellen heute eine Seltenheit dar, die vorwiegend im Profibereich eingesetzt wird. Ähnliches gilt für das Mittelformat, das insbesondere in der professionellen Produkt-, Landschafts- und Imagefotografie verbreitet ist.
Die einzelnen Kamera-Arten lassen sich des Weiteren in verschiedene Kameratypen mit Unterschieden im Anwendungszweck und in der Handhabung aufteilen.
Gut zu wissen:
Die Angaben Klein-, Groß- und Mittelformat beziehen sich auf das Filmformat aus analogen Zeiten. Kleinbildfilme messen 24 x 36 Millimeter, Großfilme 89 x 119 und Mittelformat-Filmrollen 56 x 56 Millimeter.
Du suchst weitere Tipps und Anregungen für deine Kamera? Entdecke unsere Tipps zum Fotografieren und Kameraeinstellungen für Einsteiger & Profis.
Tipps zum Fotografieren
Kameraeinstellungen
Analoge Kamera-Arten im Überblick
Analoge Kameras gehören heute zu den Traditionalisten mit einem gewissen Retro-Charme. Sie arbeiten mit physischen Fotofilmen, die du im eigenen Labor selbst entwickelst oder zu diesem Zweck einschickst. Eben hier liegt der Reiz in der analogen Fotografie: Du kannst beim Entwickeln spannende Effekte hinzufügen und zeichnest vollständig für deine Bilder verantwortlich – von der Motivwahl bis zum fertigen Foto.
Besonders weitverbreitet ist die analoge Schwarz-Weiß-Fotografie. Ein Grund dafür ist, dass das Entwickeln von monochromen Motiven vergleichsweise wenig aufwendig ist. Aufgrund des deutlich höheren Aufwands und der Komplexität empfiehlt es sich hingegen, das Entwickeln von Farbfotos aus analogen Kamera-Arten Profis zu überlassen.
Diese analogen Kamera-Arten gibt es:
- Kleinbild-Kompaktkameras sind, wie der Name schon andeutet, recht handlich. Sie verfügen über ein fest integriertes Objektiv mit leichtem Weitwinkel, das nicht auswechselbar ist. Das kompakte Design macht sie zu interessanten Begleitern unterwegs.
- Analoge Spiegelreflexkameras erlauben den Wechsel der Objektive, was sie für kreative Bilder zum Nonplusultra macht. Mit Teleobjektiven holst du die Motive ganz nah heran, Ultraweitwinkelobjektive fangen eine Szenerie vollständig ein, Makro-Objektive halten kleinste Details fest.
- Sofortbildkameras verfügen über integriertes Fotopapier nebst Entwicklung. So sparst du dir den Weg ins Fotolabor. Die meisten Varianten verzichten auf Einstellmöglichkeiten, einige haben einen Zoom. Vorgesehen sind sie vor allem für Schnappschüsse.
Diese Digitalkamera-Arten sind verbreitet
Unter den Kamera-Arten haben sich digitale Versionen mittlerweile flächendeckend durchgesetzt. Ob Kleinbild- oder Mittelformat, Kompakt- oder Spiegelreflexkamera: Statt mit einem physischen Film arbeiten die digitalen Pendants mit einem lichtempfindlichen Chip, dem sogenannten CCD-Sensor.
Schon gewusst? CCD steht für charged coupled device, was so viel bedeutet wie „ladungsgekoppeltes Bauteil“.
Du hast die Wahl zwischen den folgenden Digitalkamera-Arten:
- Spiegelreflexkameras mit wählbaren Objektiven und Blitzgeräten
- Systemkameras, auch als spiegellose Varianten bekannt
- Kompaktkameras mit verschiedenen digitalen Effekten
Bei digitalen Kompaktkameras handelt es sich üblicherweise um Kleinbild-Ausführungen. Sie erlauben häufig vielfältige Einstellungen, verfügen über digitale Zoom- und Makro-Funktionen, Nachtmodi oder Programme für Sportfotografie. So nutzt du die Minis für eine Vielzahl an Motiven und Perspektiven. Zu beachten ist allerdings, dass die verschiedenen Features digital realisiert werden, was meist Einbußen in der Bildqualität bedeutet.
Möchtest du deine Fotos in großen Formaten ausdrucken, empfehlen sich Spiegelreflex- oder Systemkameras.
Tipp:
Welche Kameraperspektiven & Einstellungsgrößen es gibt und welche Wirkung haben sie auf deine Fotos haben, findest du hier.
Kameraperspektiven
Spiegelreflex- oder Systemkamera – die Unterschiede auf einen Blick
Spiegelreflexkameras sind auch als DSLR (digital single lens reflex) bekannt, Systemkameras als DSLM (digital single lens mirrorless camera). Die Bezeichnungen sind Programm: Kurz gesagt arbeitet eine DSLR mit einem Spiegel und die Systemkamera ohne.
Gut zu wissen:
Streng genommen handelt es sich bei beiden Varianten um Systemkameras, sprich, um Modelle mit austauschbaren Objektiven. Allerdings hat sich das Kürzel Systemkamera mittlerweile für die spiegellosen Ausführungen durchgesetzt.
Bei einer DSLR fällt das Licht durch das Objektiv auf einen Spiegel, durch den du das Motiv im Sucher siehst. Eine Systemkamera zeigt das Bild direkt vom Sensor aus an und du betrachtest es auf einem Display. Nimmst du Einstellungen am Fotoapparat vor, siehst du die Effekte sofort auf dem Bildschirm. Das erleichtert es vor allem Einsteigern, kreative Details hinzuzufügen. Dazu kommt, dass der Sucher bei vielen System-Cams größer ist als bei Spiegelreflex-Modellen. Das vereinfacht die Bildkomposition noch mehr.
Da der Spiegel einen gewissen Platz einnimmt, sind DSLRs häufig größer und schwerer als ihre spiegellosen Kollegen. Das hat Vorteile – zum Beispiel, wenn du ein leistungsstarkes und folglich langes, schweres Teleobjektiv daran befestigst. Systemkameras lassen sich dafür einfacher mitnehmen.
In der Tabelle findest du weitere Unterschiede zwischen Spiegelreflex- und spiegellosen Systemkameras:
Kamera-Art | Spiegelreflex- kamera | Spiegellose Systemkamera |
Art des Suchers | optisch | elektronisch |
Energieverbrauch / Akkulaufzeit | hoch / mittel | gering / lang |
Geräusch- entwicklung | Klicken beim Auslösen | keine |
Geschwindigkeit | mittel bis schnell | sehr schnell, ideal für Serienbilder |
Weisen die Kameratypen Unterschiede hinsichtlich der Bildqualität auf? Die klare Antwort lautet: nein. Sofern sich die Kamera-Arten in einer Preisklasse bewegen, schießt du mit einer Spiegelreflex- ebenso gute Bilder wie mit einer Systemkamera.
Tipp:
Eine regelmäßige Reinigung hält die Bildqualität dauerhaft hoch.
Kamerareinigung
Videokamera-Arten
Videokameras wurden mittlerweile zum großen Teil vom Smartphone abgelöst. Moderne Handys bieten hohe Auflösungen und leistungsstarke Sensoren für brillante, realitätsgetreue Aufnahmen.
Legst du Wert auf vielfältige individuelle Einstellungen und einen klaren, störungsfreien Ton, sind Camcorder erste Wahl. Sie erlauben in der Regel den Anschluss eines externen Mikrofons. Dazu kommen verschiedene Einstellmöglichkeiten und Effekte. Trageschlaufen und Griffe sorgen zudem für ein verwacklungsfreies Bild.
Tipp:
Du kannst auch mit einer Spiegelreflexkamera filmen.
Kamera zum Filmen
Wie finde ich den optimalen Kameratyp für meine Zwecke?
Ob Schnappschüsse oder Fotokunst – es gibt für jeden Anspruch den idealen Kamera-Typ. Welche Vor- und Nachteile die einzelnen Varianten haben und welche zu dir passen, erfährst du hier.
- Kompaktkameras sind optimal für Schnappschüsse, Urlaubsfotos und den Alltag. Zu den Vorteilen gehören ihr geringes Gewicht und das komprimierte Design. Nachteilig können sich die vergleichsweise wenigen Einstelloptionen auswirken. Und: Ist das Objektiv kaputt, lässt es sich nicht tauschen.
- Digitale Spiegelreflexkameras eignen sich für Profifotos, extreme Zoom- und Makro-Aufnahmen. Ein wichtiger Vorteil ist die große Objektivauswahl. Nachteile hat der Kameratyp bei Serienaufnahmen und Videos.
- Spiegellose Systemkameras bieten sich für kreative Aufnahmen unterwegs sowie für die Sport- und Serienfotografie Vorteilhaft sind das geringe Gewicht und die flotte Auslösung. Nachteil: Die Objektivauswahl ist geringer als bei einer DSLR.
Tipp:
Ist die Kamera kaputt, ist guter Rat nicht unbedingt teuer. So manche Schäden lassen sich durchaus in Eigenregie beheben. Hier verraten wir dir Tipps & Tricks wie du die Kamera reparieren kannst.
Kamera reparieren
Kamera-Zubehör: Was braucht man?
Entscheidest du dich für eine DSLR oder eine DSL, empfiehlt es sich, mehrere Objektive anzuschaffen. Mit einem Zoom- und einem Ultraweitwinkel-Objektiv lassen sich zusätzlich zum üblicherweise inkludierten Weitwinkel zahllose Fotoprojekte realisieren. Ein externer Blitz ist für Aufnahmen in der Dämmerung und in Räumen praktisch.
Ersatzakkus sind ebenso wie eine zweite Speicherkarte unterwegs ein Muss. Ein Stativ leistet bei ungünstigen Lichtverhältnissen und bei der Nachtfotografie gute Dienste. So kannst du extralange Belichtungszeiten realisieren. Das Zubehör findet in einer Kameratasche Platz.
Tipp:
Ob natürlich oder künstlich: Die Beherrschung des Lichts ist beim Fotografieren das A und O.