Kaminofen: Richtig heizen
Tipps & Tricks für effektives und umweltfreundliches Heizen
Mit einem Kaminofen richtig zu heizen, ist ein wenig wie Autofahren: kein Hexenwerk – wenn du weißt, wie! Wenn es zu stark raucht oder der Ofen nicht die ideale Temperatur bekommt, liegt das oft nur an kleinen Dingen. Wenn du dir die Frage stellst „Warum brennt mein Kaminofen nicht richtig?“, findest du hier Tipps und Lösungen.
Tipp 1 zum Kaminofen: Welches Holz verwenden?
Das A und O, um mit einem Kaminofen richtig zu heizen, ist geeignetes Brennmaterial. Die Klassiker sind naturbelassene Holzscheite. Ideal ist Hartholz, weil es einen hohen Brennwert hat. Weiches Nadelholz ist günstiger, brennt aber schneller ab. Dank seines hohen Harzanteils erzeugt es ein tolles Knistern, allerdings lässt dieser den Ofen auch schneller verschmutzen.
Je nach Ofentyp – siehe Herstellerangaben! – kommen auch andere Brennmaterialien infrage, wie etwa Holzbriketts oder, in speziellen Pelletöfen, Holzpellets. Der Vollständigkeit halber seien hier noch Braunkohlebriketts erwähnt. Diese sind jedoch weniger empfehlenswert, da es sich dabei um einen fossilen Brennstoff mit schlechter Umwelt- und CO2-Bilanz handelt.
Altholz von Möbeln hat ebenso wie Papier und Pappe grundsätzlich nichts im Ofen zu suchen. Diese Materialien enthalten Farben, Klebstoffe oder Bindemittel, die beim Verbrennen schädliche Stoffe freisetzen und/oder stark qualmen.
Tipp 2: Beim Holz auf geringe Restfeuchte achten
Wenn naturbelassene Holzscheite stark rauchen, dann liegt das häufig an einer zu hohen Restfeuchte. Frisch geschlagenes Holz besteht ungefähr zur Hälfte aus Wasser. Die Feuchte sinkt erst im Laufe einer zwei- bis dreijährigen Lagerung oder durch maschinelle Trocknung auf 15 bis 20 Prozent. Erst in diesem Zustand lässt sich damit ein Kaminofen richtig heizen.
Wenn du dein Brennholz vom Fachhandel beziehst, solltest du auf verbindliche Angaben zur Restfeuchte achten. Es schadet auch nicht, sich zur Sicherheit ein Feuchtigkeitsmessgerät für Holz zuzulegen. Dieses ist darüber hinaus empfehlenswert, falls du das Holz draußen lagerst und kein hundertprozentiger Wetterschutz gewährleistet ist. In diesem Fall ist es ratsam, vor dem Verfeuern noch einmal die Feuchte zu kontrollieren.
Tipp 3: Holzscheite am besten von oben anzünden
Die Holzscheite in Form eines kleinen spitzen Zelts aufbauen und dann von unten anzünden? Was beim Lagerfeuer draußen beliebt ist, ist nicht die optimale Methode für den Kaminofen. Der Grund: Bei dieser Herangehensweise gelangt relativ wenig Sauerstoff an den Brand, die Folge ist wiederum viel Qualm. Im ungünstigen Fall geht die Flamme wieder aus.
Die allgemeine Empfehlung, um mit einem Kaminofen richtig zu heizen, lautet heute: Holzscheite oder Holzbriketts bitte von oben anzünden, sodass sie geordnet herunterbrennen. Wie du hierbei genau vorgehst, steht in unserem Artikel zum Anzünden eines Kaminofens.
Tipp 4: Mit Kaminofen richtig heizen – die Luftzufuhr
Um mit einem Kaminofen richtig zu heizen, ist die Luftzufuhr von entscheidender Bedeutung: Je höher die Einstellung, desto heißer und schneller brennt das Holz ab. Besonders wichtig ist eine ausreichende Luftmenge beim Anheizen: Hier sollte der entsprechenden Regler auf Maximum stehen. Dadurch kommt der Ofen schnell auf Betriebstemperatur und das Brennmaterial entflammt ohne starke Rauchentwicklung.
Ebenso wichtig ist es, nach der Anheizphase die Luftzufuhr wieder zu verringern. Andernfalls brennt das Holz viel zu schnell ab und der Ofen überhitzt, was zu Schäden führen kann. Im Anschluss lässt sich über die Luftzufuhr die Abbrandgeschwindigkeit und damit die Temperatur regeln.
Die Einstellmöglichkeiten unterscheiden sich von Modell zu Modell etwas: Während manche Ausführungen über einen einzigen Regler verfügen, gibt es bei anderen Exemplaren separate Hebel für Primärluft und Sekundärluft. Was es mit diesen Begriffen auf sich hat und worauf es sonst noch ankommt, erfährst du hier.
Tipp 5 zum Kaminofen: Wann Holz nachlegen?
Idealerweise legst du Holz dann nach, wenn es keine sichtbaren Flammen mehr gibt, aber noch ausreichend Glut vorhanden ist. Wartest du deutlich länger, brennt der neue Holzscheit schlechter an. Qualm und mehr Emissionen sind die Folge. Im Zweifelsfall gilt deshalb: Lieber zu früh als zu spät nachlegen. Behalte dabei aber die maximale Holzmenge laut Hersteller im Hinterkopf.
Ebenfalls wichtig: Beim Nachlegen sollte die (primäre) Luftzufuhr wieder geöffnet werden, sodass das Holz schnell und rauchfrei entflammt.
Du möchtest möglichst selten Holz nachlegen und fragst dich, welcher Kaminofen am besten Wärme speichert? Es gibt Modelle, die mit Naturstein oder Speckstein verkleidet sind. Darüber hinaus verfügen manche Exemplare zusätzlich über Speichersteine für mehr Masse und eine langsamere, längere Wärmeabgabe. Teilweise lassen sich diese auch nachrüsten.
Tipp 6: Schornstein, Rohre und Ofen sauber halten
Zu guter Letzt sind ein sauberer Schornstein, saubere Ofenrohre und ein sauberer Kaminofen für einen effizienten Betrieb unerlässlich. Erstes übernimmt der Kaminkehrer. Die Ofenrohre reinigst du bei Bedarf eigenhändig mit einer Ofenrohrbüste in Richtung Kamin.
Bleibt noch die Reinigung des Kaminofens selbst. Wie du dabei im Detail vorgehst, entnimmst du unserem Beitrag zur Kaminofen-Reinigung.
Du bist noch auf der Suche nach dem passenden Kaminofen? Hier findest du weitere nützliche Informationen:
- Kaminöfen: Arten, Leistung und mehr – welches Modell ist das Richtige?
- Abstände: Wie viele Zentimeter Abstand müssen rund um den Ofen bleiben?
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