Kaminofen nachrüsten
Wie sich ein Kaminofen NACHRÜSTEN lässt und was es kostet
Am 22. März 2010 trat die 1. Bundesimmissionsschutzverordnung (BImSchG) in Kraft. Diese betrifft auch alte, bereits installierte Kaminöfen. Spätestens bis zum 31. Dezember 2024 müssen diese den neuen Anforderungen entsprechen. Dann läuft die letzte Übergangsfrist aus. In den meisten Fällen ist es dafür unumgänglich, einen Kaminofen nachzurüsten.
Kaminofen nachrüsten: Wann ist das erforderlich?
Betroffen sind laut den Vorschriften Altgeräte, die mehr als 4 Gramm Kohlenmonoxid pro Kubikmeter und/oder mehr als 0,15 Gramm Feinstaub pro Kubikmeter erzeugen.
Falls dein Gerät auch ohne Filter darunter liegt, ist dies nachzuweisen: entweder durch eine Bescheinigung des Herstellers oder durch eine Messung des Schadstoffausstoßes vor Ort durch den Kaminkehrer. Andernfalls bleibt dir nur die Stilllegung – oder den Kaminofen nachzurüsten.
Kaminofen-Feinstaubfilter: Passive vs. aktive Filter
Um die Emissionen zu verringern, hast du grundsätzlich zwei Möglichkeiten: den Einbau eines passiven oder eines aktiven Feinstaubfilters. Beide Ausführungen unterscheiden sich außer in der Funktionsweise in der Handhabung und in den Kosten.
Passive Feinstaubfilter
Ein passiver Kaminofen-Feinstaubfilter reduziert sowohl den Gehalt an Kohlenmonoxid als auch die Menge an Feinstaub. Das giftige Kohlenmonoxid wandelt er in ungiftiges Kohlendioxid um. Gleichzeitig nimmt er eine große Menge des Feinstaubs auf. Dieser verbrennt bei hohen Temperaturen im Filter zum Teil, er ist also bis zu einem gewissen Grad selbstreinigend. Trotzdem ist in gewissen Abständen eine manuelle Reinigung, beispielsweise durch Auswaschen, notwendig.
Vorteile
- Geringe Anschaffungskosten, im Mittel 300 Euro
- Kein Stromanschluss erforderlich
- Eigenhändiger Einbau grundsätzlich möglich
Nachteile
- Regelmäßige Reinigung und Wartung
- Alle ein bis zwei Jahre Austausch der Filterkassette
Aktive Feinstaubfilter
Ein aktiver Kaminofen-Feinstaubfilter besitzt einen Stromanschluss und hält die Feinstaubpartikel durch elektrostatische Aufladung zurück. Das ist derselbe Effekt, der bei einem statisch aufgeladenen Luftballon dafür sorgt, dass dieser Haare anzieht. Aktive Filter sind in dieser Hinsicht extrem effizient und halten bis zu 90 Prozent des Feinstaubs auf. Sie filtern allerdings keine gasförmigen Schadstoffe wie Kohlenmonoxid.
Vorteil
- Extrem wirkungsvolle Feinstaubfilterung
Nachteile
- Deutlich höhere Kosten von durchschnittlich 1.000 Euro
- Einbau nur durch Fachleute
- Stromanschluss erforderlich
- Keine Filterung von gasförmigen Schadstoffe
Passiver oder aktiver Kaminofen-Feinstaubfilter: Was ist besser?
Letztlich kommt es auf den Einzelfall an und nicht immer sind beide Varianten bei einer Kaminofen-Nachrüstung möglich. Sind beispielsweise nicht nur die Feinstaubwerte, sondern auch die Kohlenmonoxid-Emissionen zu hoch, kommt nur ein passiver Filter infrage. Zudem kann der finanzielle Aufwand für eine Kaminofen-Umrüstung je nach Modell deutlich von den Mittelwerten abweichen.
Sprich mit deinem Kaminkehrer, der auch für die Abnahme der umgerüsteten Anlage zuständig ist.
Es kommt vor, dass sich bei einem Kaminofen das Nachrüsten wegen der Kosten nicht mehr lohnt. Ein Vergleich mit der Investition in ein neues Gerät ist grundsätzlich empfehlenswert. Verschaffe dir mit unserem separaten Artikel zu den Kosten von Kaminöfen einen schnellen Überblick!
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