Welche Matratze ist bei Rückenschmerzen geeignet?
Gesunder und erholsamer Schlaf: So findest du eine Matratze gegen Rückenschmerzen
Am Morgen ziept und schmerzt es im Rücken und im Lendenwirbelbereich, nachts wälzt du dich häufig im Bett, um eine bequeme Liegeposition zu finden: Rückenschmerzen sind eine Volkskrankheit und einer der häufigsten Gründe für Krankschreibungen. Lange Stunden am Schreibtisch, wenig Bewegung und Fehlhaltungen zählen zu den möglichen Ursachen. Häufig resultieren Rückenschmerzen auch aus einer falschen Matratze und einem nicht an deine Bedürfnisse angepassten Bett. Mit einer zu dir passenden Schlafunterlage lassen sich Beschwerden lindern oder sogar verhindern. Doch welche Matratze eignet sich bei Rückenschmerzen am besten?
Worauf kommt es bei einer Matratze gegen Rückenschmerzen an?
Leidest du bereits unter Rückenschmerzen oder möchtest Verspannungen vermeiden, ist eine passende Schlafunterlage wichtig. Es gibt nicht die eine beste Matratze. Vielmehr findest du dein persönliches Schlummerland anhand einer Vielzahl von Kriterien, die deine individuellen Bedürfnisse abbilden. Dazu zählen insbesondere:
- der Härtegrad
- die Liegezonen
- die Möglichkeit zur Druckentlastung
Schauen wir uns die einzelnen Punkte einmal genauer an.
Matratze gegen Rückenschmerzen: Diese Rolle spielt der Härtegrad
Deine Matratze sollte deinen ganzen Körper bestmöglich stützen und ein sanftes Einsinken ermöglichen. Der zu dir passende Härtegrad ist dabei wichtig. Auf einer zu weichen Matratze sinkst du zu stark ein, die Wirbelsäule wird nach unten gebogen, was bereits nach kurzer Zeit zu unangenehmen Verspannungen führen kann. Dies kann auch passieren, wenn deine Matratze schon älter und durchgelegen ist. Je nach Raumgewicht sollte eine Matratze nach circa fünf bis zehn Jahren ausgetauscht werden.
Auch eine zu harte Matratze stützt deinen Körper nicht optimal. Er kann in diesem Falle kaum einsinken, die Wirbelsäule wird nach oben gedrückt, was häufig ebenfalls Schmerzen zur Folge hat.
Härtegrade sind nicht genormt und können sich daher abhängig vom Hersteller leicht unterscheiden.
Der optimale Härtegrad hängt unter anderem von deinem Gewicht ab. An diesen Werten kannst du dich grob orientieren:
Härtegrad 1:
bis 50 Kilogramm
Härtegrad 2:
bis 80 Kilogramm
Härtegrad 3:
bis 100 Kilogramm
Härtegrad 4:
bis 120 Kilogramm
Härtegrad 5:
bis 120 Kilogramm
Neben dem Gewicht spielen auch deine Größe und dein Körperbau bei der Bestimmung des Härtegrads eine Rolle. Ein großer, leichtgewichtiger Mensch benötigt unter Umständen einen niedrigeren Härtegrad als ein kleinerer in derselben Gewichtsklasse.
Keinen Einfluss auf den Härtegrad hat das Raumgewicht: Es gibt an, wie viel Rohmaterial für einen Kubikmeter Matratze eingesetzt wird. Je höher der Wert ist, desto länger stützt die Matratze deinen Körper und liegt sich weniger schnell durch. Insbesondere schwere Personen benötigen eine Matratze mit einem höheren Raumgewicht, da die Unterlage stärker belastet wird.
Welcher Matratzen-Härtegrad bei Bandscheibenvorfall?
Ein Bandscheibenvorfall kann sehr schmerzhaft sein und langwierige Beschwerden auslösen. Sie fallen bei jedem Menschen unterschiedlich aus, doch Rückenschmerzen gehören fast immer dazu. Die passende Schlafunterlage kann helfen, Beschwerden zu verringern. In der Nacht sollen sich die Bandscheiben regenerieren und mit Flüssigkeit füllen. So bleiben sie elastisch und sind wieder bereit für die Anforderungen des Alltags.
Deine Wirbelsäule sollte in der Nacht in ihrer natürlichen Doppel-S-Form bleiben. Das gelingt mit einer auf dein Gewicht, deine Körperproportionen und deine bevorzugte Schlafposition angepassten Matratze. Auch bei einem Bandscheibenvorfall gilt daher: Es gibt kein Patentrezept und folglich auch keinen Härtegrad, der für alle passt. Wähle bei Beschwerden mit den Bandscheiben die für dich passende Festigkeit aus und kombiniere sie mit weiteren Merkmalen. Zu diesen zählt auch die Einteilung in Liegezonen.
Sieben Zonen zum Glück: Liegezonen für die optimale Anpassung
Dank unterschiedlicher Liegezonen passt sich deine Matratze deinen Körperformen optimal an. Dahinter stecken unterschiedliche Festigkeitsgrade – nicht zu verwechseln mit dem Härtegrad – durch die verschiedene Bereiche unterschiedlich stark einsinken. So sollten Schultern und Becker einen geringen, Kopf, Nacken, Beine und Füße einen höheren Gegendruck erhalten.
Mittlerweile haben sich Sieben-Zonen-Matratzen durchgesetzt. Sie passen zu rund 90 Prozent aller Körpertypen. Bei Kaltschaum- und Gelmatratzen werden verschiedene Belastungszonen durch vertikale und horizontale Einschnitte oder Fräsungen im Kern erzeugt. Federkernmatratzen erhalten durch unterschiedlich feste Federungen sowie durch Gel- und Kaltschaumauflagen verschiedene Liegezonen.
Viskoschaummatratzen kommen ohne Liegezonen aus. Da sich Viskoschaum bei Erwärmung verformt, schmiegt sich eine solche Matratze ohnehin punktgenau an deinen Körper an. Spezielle Zonen sind daher nicht notwendig.
Übrigens: Unabhängig von den Liegezonen kann eine zu schmale Matratze für dein Schlafverhalten ebenfalls zu Fehlhaltungen führen: Krümmst du dich in der Nacht zusammen, obwohl du dich doch eigentlich ausstrecken möchtest, lassen Verspannungen unter Umständen nicht lange auf sich warten.
Die passende Matratzengröße finden
Matratzen für Groß und Klein: Für erholsame Nächte mit viel Platz
Auf den Punkt gebracht: Hohe Punktelastizität bei Rückenschmerzen
Unabhängig von den Liegezonen ist eine punktelastische Matratze bei Rückenschmerzen vorteilhaft: Schwere Körperpartien sinken stärker, leichtere schwächer in die Unterlage ein und werden stärker gestützt. Bereiche, die stärkeren Druck ausüben, wie Schultern und Becken, wirken sich so nicht auf angrenzende Körperareale aus wie den Nacken oder die Beine.
Auf einer flächenelastischen Matratze – zu denen prinzipiell nur noch die Bonell-Federkernmatratze zählt – sinkt der gesamte Körper vollständig ein. Diese Varianten eignen sich daher vor allem für leichtgewichtige Personen.
Auf einer punktelastischen Matratze bleibt deine Wirbelsäule in ihrer natürlichen Form und der Druck wird gleichmäßig verteilt. Der Effekt: Dein Körper erholt sich im Schlaf und du wachst erfrischt auf.
Matratzen für die verschiedenen Körpertypen: Ab hin die HEIA
Es gibt prinzipiell vier Körperbau-Typen, die einerseits durch die Größe, andererseits durch die Gewichtsverteilung bedingt sind. Rund zwei Drittel der deutschen Bevölkerung lassen sich einem der vier HEIA-Typen zuordnen: Die Buchstaben H,E,I und A symbolisieren die gängigen Körperformen. Sie benötigen eine jeweils unterschiedliche Unterstützung, da die verschiedenen Körperzonen unterschiedlich stark einsinken.
Der H-Typ:
Halt für die Körpermitte
H-Typen zeichnen sich durch gleich breite Schultern und Hüften aus. Sie sinken in diesen Bereichen gleich stark in die Matratze. Die Körpermitte liegt tiefer als der restliche Körper. Idealerweise liegen sie daher auf einer Unterlage, die im mittleren Bereich besondere Unterstützung bietet. Eine Taschenfederkernmatratze ist hier ideal. Im Kopf- und Fußbereich erweisen sich Kaltschaumzonen als vorteilhaft.
Der H-Typ:
Halt für die Körpermitte
E-Typen sind oftmals groß und schwer, aber schlank und überwiegend männlich. Die Schultern sind breit, die Hüfte eher schmal, Bauch und Po wenig ausgeprägt. Das Gewicht verteilt sich sehr gleichmäßig auf der Matratze. Kaltschaummatratzen wirken aufgrund ihrer hohen Rückstellkraft druckentlastend auf den E-Typ.
Der I-Typ:
Schlafen auf sieben Zonen
Der I-Typ ist überwiegend weiblich, klein bis mittelgroß und schlank. Hüfte und Schultern sind etwa gleich breit, Bauch und Po nicht ausgeprägt. Eine klassische Sieben-Zonen-Kaltschaummatratze eignet sich für diesen Körpertyp besonders gut. Unter Umständen kommt bei sehr leichtgewichtigen Personen auch eine Bonell-Federkernmatratze infrage.
Der A-Typ:
Unterstützung für den Beckenbereich
A-Typen zeichnen sich durch schmale Schultern und breite Hüften aus. Sie sind überwiegend weiblich, klein und leichtgewichtig. Das Becken sinkt bei diesem Typ stärker ein als der Rest des Körpers und benötigt folglich festeren Halt. Eine Matratze mit einem Mittelteil aus Taschenfederkernen sowie Kopf- und Fußzonen aus Kaltschaum bietet optimalen Halt.
Welche Matratze bei Rückenschmerzen im Lendenbereich?
In mehr als 60 Prozent der Fälle treten Rückenschmerzen im Lendenwirbelbereich auf. Die Gründe sind vielfältig: Zu wenig Bewegung, langes Sitzen oder Stehen oder Fehlhaltungen wie ein Hohlkreuz können zu Schmerzen im unteren Rücken führen. Leidest du unter Schmerzen in der Lendenwirbelsäule, gelten dieselben Regeln für den Matratzenkauf wie für Beschwerden in anderen Bereichen von Rücken und Wirbelsäule:
Wähle den zu dir passenden Härtegrad aus.
Achte auf die optimale Anzahl an Liegezonen für deinen Körperbau.
Entscheide dich für eine punktelastische Matratze.
Orientiere dich bei der Wahl des Matratzenkerns an deinem Körpertyp.
Eine Matratze solltest du vor allem bei Rückenproblemen stets Probe liegen. Jeder Hersteller hat eine etwas andere Gewichtseinteilung der Härtegerade. Vor allem, wenn dein Gewicht zwischen zwei Graden liegt, ist ein ausgiebiger Test notwendig. Auch müssen nicht zwingend sieben Liegezonen zu dir passen. Bist du sehr klein oder sehr groß, können fünf oder neun Zonen unter Umständen eher zu einem schmerzfreien, erholsamen Schlaf führen.
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