Motten im Kleiderschrank
Kleine Löcher in der Kleidung? Sag den Motten den Kampf an!
Du holst den edlen Wollpullover oder den teuren Blazer aus dem Schrank – und traust deinen Augen nicht: überall kleine, ausgefranste Löcher! Die Wahrscheinlichkeit ist hoch, dass es sich dabei um Schäden durch Kleidermotten handelt. Da diese ziemlich kostspielig werden können, lässt du es am besten nicht so weit kommen. Hier liest du, wie du einen Befall von Motten im Kleiderschrank erkennst, ihm vorbeugst und die kleinen Biester bekämpfst.
Warum sind Motten im Kleiderschrank?
Die Existenz von Kleidermotten scheint rätselhaft: Warum bringt Mutter Natur ein Lebewesen hervor, dass es speziell auf Kleidungsstücke abgesehen hat? Tatsächlich ist das nicht der Fall. Die „Kleidermotte“ lebt auch in der freien Wildbahn. Dort ernährt sie sich – genauer ihre Larven – von den Fellhaaren von Säugetieren und den Federn von Vögeln. Die Larven benötigen das darin enthaltene Keratin als Nahrung.
Aus diesem Grund sind in erster Linie Kleidungsstücke aus Wolle, Kaschmir und Seide sowie Daunen und Pelze durch Mottenfraß gefährdet. Teile aus Baumwolle, Viskose und Kunstfasern verschmähen die Kleidermotten normalerweise. Mischgewebe, etwa aus Baumwolle mit Kaschmir, knabbern die kleinen Schädlinge jedoch ebenfalls an. Grundsätzlich sind sie in der Lage, enorme Schäden anzurichten und Kleidungsstücke komplett zu zerstören. Bleiben Motten im Kleiderschrank längere Zeit unbemerkt, vernichten sie im schlimmsten Fall größere Teile deiner Garderobe.
Wie gelangen sie in den Schrank?
Es gibt zwei Wege, auf denen die Motten in den Kleiderschrank kommen: Zum einen nutzen sie gerne Secondhandkleidung als „Transportmittel“. Der andere Weg führt in der warmen Jahreszeit durch das offene Fenster beim nächtlichen Lüften. Denn die Kleidermotte ist erst ab Einbruch der Dämmerung aktiv. Das Licht beim Lüften auszuschalten hilft deshalb auch nicht.
Wie kann ich Motten im Kleiderschrank erkennen?
Weil Kleidermotten so lichtscheu sind, siehst du sie normalerweise kaum. Sobald das Licht angeht, verkriechen sie sich in irgendeiner Ecke. Das heißt auch: Die Falter, die um die eingeschaltete Schlafzimmerleuchte schwirren, sind keine Kleidermotten. Also keine Panik!
Es gibt aber eindeutige Zeichen für einen Mottenbefall:
- Ein unübersehbarer Hinweis auf Motten im Kleiderschrank sind auf jeden Fall die Löcher, die die Mottenlarven in Textilien fressen. Charakteristisch ist die unregelmäßige Form. Zudem treten die Löcher oft gruppenweise auf – in unterschiedlichen Größen. Bei starkem Mottenfraß sieht ein Kleidungsstück aus, als hätte es jemand mit einer Schrotflinte durchlöchert.
- Damit es nicht so weit kommt, empfiehlt es sich, regelmäßig nach den ersten Anzeichen für Mottenbefall Ausschau zu halten. Dabei handelt sich um die Larven sowie ihre kleinen, fadenartigen Gespinste und Kokons. Aufgrund ihrer hellen Farbe sind sie auf dunklen Stoffen am besten zu sehen. Entdeckst du sie, verliere am besten keine Zeit: Um den Larven den Garaus zu machen, wäschst du die befallenen Teile bei 60 Grad oder mehr. Ist das nicht möglich, ist Kälte das Mittel der Wahl: Eine Woche in der Tiefkühltruhe überleben die Raupen nicht.
- Um Motten im Kleiderschrank zu erkennen, kannst du außerdem sogenannte Pheromonfallen im Kleiderschrank aufstellen. Diese locken die männlichen Kleidermotten an, die darauf kleben bleiben. Diese Fallen eignen sich aber nur begrenzt dafür, die Motten im Kleiderschrank zu bekämpfen – denn gefährlicher sind die eierlegenden Weibchen. Sie zeigen aber an, ob überhaupt Motten vorhanden sind. Allerdings hat das Ganze seine Tücken: Solange du die Pheromonfallen nutzt, solltest du nur am helllichten Tag lüften. Ansonsten besteht das Risiko, noch mehr Mottenmännchen von draußen anzulocken.
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So geht’s: Motten im Kleiderschrank bekämpfen …
Den wichtigsten Schritt bei Mottenverdacht kennst du bereits: Mit Gespinsten oder Larven besetzte Kleidungsstücke in der Waschmaschine oder Tiefkühltruhe desinfizieren.
Ebenso wichtig ist, die Motten im Kleiderschrank zu bekämpfen. Glücklicherweise geht das auf sichere und zugleich natürliche sowie umweltfreundliche Weise: mit der Hilfe von Schlupfwespen.
Diese winzigen, kaum sichtbaren Insekten haben mit normalen Wespen nichts gemeinsam. Schlupfwespeneier sind in Baumärkten oder online erhältlich. Sie befinden sich auf Kärtchen, die du auf Kleiderbügel hängst oder in den Schrank legst. Sobald die Wespen geschlüpft sind, legen sie ihre Eier auf den Eiern der Motten ab. Und was fressen die Larven der Schlupfwespe am liebsten? Motteneier! Sobald dieser Kreislauf einmal begonnen hat, geht er so lange weiter, bis die Schlupfwespen alle Motteneier vernichtet haben. Danach sterben die Nützlinge ebenfalls.
… und dem zukünftigen Mottenbefall vorbeugen
Damit es nicht (wieder) zu einem Befall mit Motten im Kleiderschrank kommt, geht nichts über sorgfältige Vorbeugung. Folgende Tricks helfen dabei:
- Motten bevorzugen Kleidungsstücke, die längere Zeit liegen. Deshalb ist es ratsam, Teile aus Wolle, Kaschmir und Seide regelmäßig aus dem Schrank zu nehmen, auseinanderzufalten und auszuschütteln. Wenn du schon dabei bist: Wie wäre es, den Kleiderschrank einmal richtig auszumisten und anschließend systematisch wieder einzuräumen?
- Selbst minimale Schweißspuren sowie Hautschuppen wirken auf die Motten wie ein Lockstoff. Deshalb: Lege Kleidung, die direkt auf der Haut aufliegt, nach dem Tragen nicht mehr in den Kleiderschrank. Möchtest du sie mehrmals anziehen, bewahre sie dazwischen in einem offenen Regal oder auf einem Kleiderständer auf. Das Licht und die ständigen Luftbewegungen schrecken Kleidermotten ab. Außerdem beugst du so Gerüchen im Kleiderschrank vor.
- Regelmäßiges Staubwischen im Schrank ist ebenfalls sinnvoll, da der Hausstaub zum Teil aus abgestoßenen Hautschuppen besteht.
- Zu guter Letzt gibt es noch zwei Hausmittel gegen Motten im Kleiderschrank: Zedernholz und Lavendel. Entsprechende Holzstückchen und Säckchen mit Blüten verströmen einen Geruch, den die Motten als unangenehm empfinden.
Wenn du diese Maßnahmen anwendest, verringerst du die Wahrscheinlichkeit für einen Mottenbefall deutlich.
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