Osterbräuche: Traditionen und Symbole rund um das Fest
Osterbräuche: Traditionen und Symbole rund um das Fest

Die religiöse und spirituelle Bedeutung macht Ostern zum wichtigsten christlichen Fest. Aber Ostern wäre natürlich nur halb so schön ohne die Osterbräuche. Dabei ranken sich rund um Ostern Traditionen, von denen viele keine christlichen Ursprünge haben: Zahlreiche geliebte Oster-Symbole haben ebenso heidnische Wurzeln. Ostereier, Osterhasen, Blumenschmuck und die Eiersuche zu Ostern lassen sich kaum mit Tod und Auferstehung Christi verbinden. Aber warum und seit wann bringt der Osterhase zu Ostern Eier? Welche Osterbräuche gibt es in Deutschland, und wie feiern die Menschen anderswo? Wir gehen auf eine spannende Entdeckungsreise zu den beliebtesten Traditionen zu Ostern!
Osterbräuche in Deutschland
Abgesehen vom Kirchgang für gläubige Christen ist Ostern dank der fröhlichen und genussvollen Osterbräuche so beliebt. Dabei gehören folgende Aspekte einfach dazu:
- Ostereier: Zu Ostern Eier zu bemalen, zu suchen oder zu verschenken ist sozusagen der Osterbrauch schlechthin. In Deutschland sind Ostereier bunt, kreativ, nach eigenen Wünschen gefärbt, bemalt oder beklebt. Nicht nur echte Eier werden verwendet, auch stylishe Osterdeko in Ei-Form läuft zum Fest zu Hochform auf. Die Eiersuche zu Ostern ist besonders für Kinder ein Riesenspaß. Nur: Warum Eier zu Ostern? Woher kommt die Ostereier-Tradition? Die Ursprünge dürften vielschichtig sein. Eier sind Symbole des Lebens, gerade im Frühling willkommener denn je. Und da sie während der klassischen Fastenzeit nicht auf dem Speisezettel standen, ist die Vorfreude darauf an Ostern groß. Warum zu Ostern Eier so wichtig sind, wird darüber hinaus christlich interpretiert: So gelten in Griechenland die zerbrochenen Eierschalen als Symbole des aufgebrochenen Grabes und damit der Auferstehung.
- Osterhase: Hasen sind als Fruchtbarkeitssymbole Bestandteile heidnischer Weltvorstellungen und hatten wohl ihren Platz im Kult der germanischen Göttin Ostara. Als Volksglaube ist der Osterhase in Deutschland erst seit dem 17. Jahrhundert „aktenkundig“ – ebenso wie die Tradition, dass der Hase zu Ostern Eier verteilt.
- Osterlämmer: Mit dem Symbol des Osterlamms knüpfen Christen an die Vorstellung vom Lamm Gottes an und an das jüdische Passah-Fest, das Jesus beim letzten Abendmahl zelebriert. Lammbraten kommt daher zu Ostern gern auf den Tisch. Süße Brote und Kuchen in Lammform werden zu Ostern gebacken und serviert.
- Osterfeuer: Wieso gibt es Osterfeuer? Der Brauch, der sich auf dem Land bis heute erhalten hat, geht auf einen heidnischen Ursprung zurück. Tatsächlich sind Osterfeuer – und ihr Gegenstück, das Erntedankfeuer – ein Relikt aus der Zeit, als Germanen und Kelten die Tagundnachtgleiche begingen. Feuer hatten dabei eine reinigende Funktion und sollten böse Geister austreiben.
Osterschmuck und Blumen: Da es zu Ostern draußen blüht und grünt, leuchtet es ein, dass sich die Menschen schon seit Langem einen Teil der Blumenpracht ins Haus holen. Die leuchtenden Farben von Frühblühern wie Narzissen oder Forsythien passen bestens zur fröhlichen Grundstimmung des Festes. Hübsch arrangierte Zweige in einer Vase können mit Osterdeko behängt werden – zum Beispiel mit ausgeblasenen und bemalten oder gefärbten Eiern. Die früher so beliebten Palmkätzchen für Ostern zu schneiden, ist inzwischen verboten, da sie unter Naturschutz stehen – freuen darf man sich daran also draußen, etwa beim Osterspaziergang.
Ostern Ratgeber
Osterdeko
Osterbräuche weltweit
Andere Länder, andere Sitten – das heißt natürlich auch andere Osterbräuche. Die bunten Ostereier sind in den orthodoxen Kirchen rot – das symbolisiert das Blut Christi. Sie werden nicht gesucht, sondern „getitscht“ oder gerollt. Wer sein Ei unbeschadet durch den fröhlichen Anlass bringt, hat gewonnen.
In Skandinavien bringt nicht der Hase zu Ostern die Eier, sondern ein Hahn. In Spanien und in lateinamerikanischen Ländern gehören aufwendige Prozessionen zum Osterfest, während man in Irland mit einem Hering symbolisch auch die Fastenzeit zu Grabe trägt. Orientalische Christen dekorieren mit Palmzweigen schon vor Ostern und erinnern damit an Jesu Einzug nach Jerusalem. In England hingegen gilt die Berührung mit einem Palmkätzchenzweig als glücksbringend. Eines haben die Osterfeierlichkeiten weltweit jedoch gemeinsam: Es darf geschlemmt werden.
Essen zu Ostern
Osterbrunch
Verbote vor und zu Ostern: Wissenswertes und Hintergründe
Nicht alle Festtage, aber die Karwoche und insbesondere der Karfreitag sind für Gläubige ein Anlass, der Leiden Christi zu gedenken. Das geht mit dem Verzicht auf lärmende Veranstaltungen insgesamt einher. In katholisch geprägten Ländern werden während dieser Tage die Kirchenglocken nicht geläutet. Stattdessen gibt es vielerorts das Ratschen – Ostern in Österreich wird begleitet vom schnarrenden Geräusch der Holzratschen, die das Glockenläuten ersetzen. Erst ab dem Ostersonntag erklingt wieder das vertraute Geläut.
In Deutschland ist Ostern ein sogenannter stiller Feiertag. Musikveranstaltungen und ähnliche Events finden zu Ostern nicht statt. Das „Tanzverbot“ zu Ostern gilt allerdings nur für die öffentliche Sphäre und nicht für den privaten Bereich, solange man niemanden stört.
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