Gewusst wie: Pullover waschen
So bleiben Strickpullover schön, weich und anschmiegsam
Strickpullis sind wahre Wohlfühlteile und herrlich leicht zu kombinieren. Kein Wunder, dass sie sich schnell zu Lieblingsstücken entwickeln. Und die sollen natürlich so lange schön bleiben wie möglich. Wie du das erreichst? Mit der richtigen Pflege und ein paar einfachen Tricks, die die Lebensdauer deutlich verlängern. Lies hier, wie du deine Pullover am besten wäschst.
Die grundlegende Vorgehensweise beim Waschen
Unabhängig vom Material: Beim Waschen von Pullovern gibt es ein paar Grundregeln, die immer gleich sind. Die wichtigste: Achte auf das Pflegeetikett. Ansonsten gilt Folgendes:
- Dreh die Kleidungsstücke vor dem Waschen auf Links. Das verringert die Reibung an der Außenseite und beugt Fussel- und Knötchenbildung vor.
- Wähle das Feinwasch- oder Wollprogramm. Letzteres ist bei Schurwolle Pflicht und bei sehr feinen Pullovern empfehlenswert. Stell die Schleuderdrehzahl auf höchstens 600 Umdrehungen ein.
- Falls mehr als 30 Grad erlaubt sein sollten: Wähle die höhere Temperatur nur, sofern sie wegen der Verschmutzung notwendig ist.
- Belade die Trommel passend zum Programm. Bei Feinwäsche darf sie maximal halb voll sein, im Wollprogramm höchstens zu einem Viertel.
- Verwende je nach Material ein Feinwaschmittel oder ein Wollwaschmittel. Letzteres ist bei Schurwolle, Kaschmir und Seide unbedingt erforderlich! Das gilt auch für entsprechende Mischungen. Warum, verraten wir dir weiter unten.
- Hebe Strickteile nach der Wäsche vorsichtig aus der Trommel, damit sie sich nicht verziehen.
- Trockne die Pullover liegend auf dem Wäscheständer. Falls sie sehr feucht sind, leg sie auf ein Handtuch, damit nichts tropft. Es empfiehlt sich, den Trockner grundsätzlich zu vermeiden – auch wenn er laut Pflegeetikett erlaubt sein sollte.
Warum sollte ich Pullover immer liegend trocknen?
Strick ist hochelastisch, deswegen trägt er sich so komfortabel. Im feuchten Zustand neigt er jedoch zum Ausleiern. Diese Gefahr ist besonders groß bei Baumwollstrick. Er ist im feuchten Zustand relativ schwer und die Sprungkraft der Faser ist nicht so hoch. Bei Teilen aus Schurwolle ist das Risiko geringer. Aber auch diese trocknen am besten im Liegen.
Wann sollte ich einen Pullover am besten waschen?
Am besten wäschst du einen Pullover erst dann, wenn Auslüften nicht mehr ausreicht. Wann das der Fall ist, hängt stark vom Material ab. Baumwolle und Synthetik nehmen deutlich schneller Gerüche an als Schurwolle.
Letztere hat von Natur aus einen selbstreinigenden und antibakteriellen Effekt. Deshalb lassen sich Wollpullover normalerweise mehrere Male tragen, bevor eine Wäsche notwendig ist. Lüften statt Waschen ist also angesagt! Damit verlängerst du die Lebensdauer deiner Lieblingsteile.
Bereits getragene Kleidungsstücke sollten nicht mehr in einen geschlossenen Kleiderschrank wandern. Diese können Motten anziehen. Bewahre sie stattdessen in einem offenen Regal auf.
Besonderheiten beim Waschen von Schurwolle, Kaschmir und Seide
Bei Schurwolle, Kaschmir und Seide darfst du nur ein spezielles Wollwaschmittel oder ein Feinwaschmittel für Wolle und Seide verwenden. Normale Waschmittel greifen diese Materialien an und können Löcher verursachen.
Die Erklärung
Diese tierischen Fasern bestehen aus Keratin. Dabei handelt es sich um ein wasserunlösliches Protein, also Eiweiß. Herkömmliche Waschmittel enthalten jedoch für eine bessere Reinigungswirkung Substanzen, die Eiweiße auflösen.
Im Notfall, etwa im Urlaub, lässt sich mildes Haarshampoo für Schurwolle verwenden. Es ist zwar für menschliche Haare gedacht – aber diese bestehen ebenfalls aus Keratin. Aus diesem Grund schadet Haarshampoo Wolle nicht.
Ist Handwäsche bei Wollpullovern zu empfehlen?
Es gibt Argumente dafür und dagegen. Bei der Handwäsche ist der Waschvorgang selbst etwas schonender. Allerdings bleibt mehr Feuchtigkeit im Gewebe, weshalb es sich leichter verzieht. Dieses Problem besteht beim Wollwaschgang mit niedrigem Schleudern nicht. Handwäsche ist deshalb nur notwendig, wenn der Hersteller diese vorschreibt. Dabei gehst du am besten so vor:
- Löse das Waschmittel nach Dosierungsangabe in maximal lauwarmem Wasser (bis 30 Grad) im Waschbecken auf.
- Verwende so viel Wasser, dass der Pullover locker darin schwimmt, und bewege ihn sanft hin und her. Lass das Stück nicht längere Zeit einweichen.
- Flecken entfernst du, indem du die Stelle vorsichtig knetest. Reiben erzeugt Knötchen!
- Danach lässt du die Lauge ab und spülst das Kleidungsstück mindestens zweimal in einem klaren Wasserbad nach. Achte darauf, dass der Wasserstrahl nicht den Pulli trifft, wenn du Wasser einfüllst.
- Lass das Wasser ab und drücke den zusammen geknäulten Pulli noch im Waschbecken so gut wie möglich aus. Dadurch verhinderst du, dass er sich verzieht, wenn du ihn hochhebst.
Halte die Temperatur bei den Wasch- und den Spülgängen ungefähr gleich. Große Temperatursprünge, etwa von lauwarm zu eiskalt, können Verfilzen und Einlaufen fördern.
Besonderheiten beim Waschen von Strickpullovern mit Leinen
Leinen ist eine extrem robuste Faser. Bei Pullovern kommt sie fast ausschließlich in Form von Mischungen vor. Dort sorgt Leinen für eine lässige, natürliche Optik und einen trockenen und kühlen Griff. Allerdings erhöht es die Anfälligkeit für Knitter, weshalb möglicherweise Bügeln erforderlich ist. Das klappt am besten, wenn das Gewebe noch leicht feucht ist. Falls es trocken ist, feuchte es noch einmal mit einer Sprühflasche an.
Ohne Bügeln wirkt Leinen nach dem Trocknen oft recht „brettig“. Von Weichspüler ist abzuraten, weil die Optik dann nicht mehr so natürlich erscheint. Allerdings brauchst du ihn auch nicht: Die Wäschestarre verschwindet kurze Zeit nach dem Anziehen – oder wenn du das Kleidungsstück durchschüttelst.
Weitere Tipps & Tricks rund um die Pflege von Strickpullis
Zum Abschluss haben wir dir noch ein paar Tipps und Antworten auf die häufigsten Fragen rund um die Pflege von Pullovern zusammengestellt:
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