Ratgeber Schreibtisch
Wie du das richtige Modell findest, aufbaust, pflegst und mehr
Kein Gedränge in der U-Bahn, kein nervtötender Stau – stattdessen nur ein paar Meter bis zum Schreibtisch: Die Arbeit im Homeoffice bietet Vorzüge. Zudem hast du die Möglichkeit, deinen Arbeitsplatz zu Hause ganz nach Wunsch einzurichten. Doch zuerst will der passende Schreibtisch gefunden und aufgebaut werden. Und wie pflegst du das gute Stück am besten und welcher Schreibtischstuhl ist gesund für den Rücken? Wir liefern dir die Antworten auf deine Fragen.
Neuen Schreibtisch kaufen: Worauf solltest du dabei achten?
Die Versuchung ist groß, sich bei der Auswahl des Schreibtisches allein von der Optik leiten zu lassen. Das Design ist im Homeoffice zwar wichtig, aber du solltest die funktionalen Aspekte nicht vergessen.
Die Größe des Schreibtisches
Arbeitest du nur gelegentlich am Notebook? Für solche Zwecke gibt es inzwischen extrem kompakte Modelle mit geringen Tiefen von 60 Zentimetern oder weniger. Nutzt du einen großen Monitor, ist jedoch ein Schreibtisch mit einer Tiefe von 80 Zentimetern besser. Der Grund: Hier sollte der Abstand der Augen zum Screen schon 60 Zentimeter betragen. Bei der Breite spielt beispielsweise eine Rolle, ob du gerne Dokumente vor dir ausbreitest – oder fast ausschließlich am Bildschirm arbeitest. Darüber hinaus sollte der Schreibtisch mit dem Raum harmonieren.
Die Höhe des Schreibtisches
Schreibtische mit fester Höhe weisen normalerweise Maße zwischen 72 und 76 Zentimetern auf. Diese sind auf eine durchschnittliche Körpergröße zugeschnitten. Im Einzelfall empfiehlt sich jedoch eine geringere oder größere Höhe. Ein höhenverstellbarer Schreibtisch kann hier die Lösung sein. Wie stellt man den Schreibtisch richtig ein? Eine Übersicht der passenden Tischhöhen je nach Körpergröße findest du in unserem separaten Ratgeber zum Thema.
Das Schreibtisch-Material
Zur Auswahl stehen heute Modelle aus Holzwerkstoffen, Massivholz, Glas sowie Metall. Letzteres kommt jedoch praktisch nur beim Untergestell zum Einsatz, nicht bei der Tischplatte.
- Holzwerkstoffe wie MDF-Platten sind entweder furniert, beschichtet oder lackiert. Die Möglichkeiten reichen von der natürlichen Holzoptik bis zum Hochglanz-Look. Neben der großen Vielfalt an Oberflächen bringt vor allem MDF noch einen weiteren Vorteil mit: Das Material ist extrem stabil und arbeitet kaum. Anders als Massivholz kann ihm trockene Heizungsluft nichts anhaben.
- Massivholz wirkt herrlich natürlich, vor allem in gewachsten oder geölten Ausführungen. Daneben besitzt es eine sehr angenehme Haptik: Das gewachsene Holz isoliert relativ gut und fühlt sich dadurch warm an. Es erfordert jedoch einige Pflege.
- Glasschreibtische beeindrucken durch ihre optische Leichtigkeit. Das Material ist allerdings kühl und anfällig für Fingerabdrücke. Für den intensiven Einsatz im Büro oder im Homeoffice sind Glastische deshalb nicht unbedingt ideal. Dafür glänzen sie als repräsentative Möbelstücke für gelegentliche Schreibarbeiten.
Schreibtischplatte: Welches Holz ist empfehlenswert?
Du hast dich für einen Massivholz-Schreibtisch entschieden? Im Prinzip eignen sich sämtliche Holzarten. Nadelhölzer wie Kiefer wirken eher rustikal und sind vor allem bei Modellen im Landhausstil zu finden. Bei modernen Schreibtischen aus Massivholz oder mit Massivholz-Elementen sind üblicherweise Laubhölzer wie Eiche oder Buche anzutreffen. Sie sind härter, was geringere Materialstärken erlaubt.
Ausstattung und nützliche Extras
Zum Schluss empfiehlt sich ein Blick auf die Ausstattung. Bringt der Schreibtisch genügend Stauraum für deine Zwecke mit? Oder lässt er sich mit einem Rollcontainer im gleichen Design ergänzen? Je nach Umfang deines technischen Equipments sind möglicherweise Details wie Kabeldurchlässe und integrierte Kabelschächte sinnvoll.
Wer viel mit der Hand schreibt oder zeichnet, profitiert darüber hinaus von einer neigbaren Tischplatte. Sie fördert eine gesunde, ergonomische Haltung.
Zum Schreibtisch: Welcher Schreibtischstuhl ist der richtige?
Für eine ergonomische Sitzposition ist außer einem Schreibtisch in der richtigen Höhe auch eine bequeme Sitzgelegenheit unerlässlich. Doch welcher Schreibtischstuhl ist gut für den Rücken?
- Das absolute Pflichtprogramm umfasst Rollen und eine Höhenverstellung. Diese Features bringen inzwischen auch Exemplare speziell für Schreibtische in Wohnräumen mit, die nicht „nach Büro aussehen“.
- Falls du lange Zeit am Stück arbeitest, sollte der Bürostuhl verstellbare Armlehnen und eine Synchronmechanik (Wippmechanik) besitzen. Dadurch folgt die Lehne deinen Bewegungen. Das sogenannte dynamische Sitzen entspannt die Wirbelsäule.
- Eine Lordosenstütze stützt den unteren Rücken. Dieses Extra fördert eine gerade Haltung. Es ist eine Wohltat, wenn du schon Rückenschmerzen oder gar einen Bandscheibenvorfall hattest. Eine Lordosenstütze ersetzt aber kein Rückentraining.
- Achte beim Material nicht nur auf die Optik, sondern auch darauf, wie es sich anfühlt. Hier spielt neben dem Geschmack der Standort eine Rolle. Griffige Webstoffe sind beispielsweise tolle Allrounder, aber in einem warmen Dachgeschoss ist eine netzbespannte Lehne angenehmer.
Hast du eine passende Sitzgelegenheit gefunden, nimm dir Zeit, um sie genau einzustellen.
Nicht vergessen: die optimale Beleuchtung des Arbeitsplatzes
Neben dem Schreibtisch und dem Bürostuhl gibt es noch ein drittes Element, das maßgeblich den Komfort bestimmt: die Beleuchtung. Ein Mix aus direktem und indirektem oder diffusem Licht sorgt dafür, dass deine Augen nicht ermüden.
Schreibtisch aufbauen: So vermeidest du unnötigen Stress
Zwar unterscheidet sich der Aufbau je nach Konstruktion. Wir haben aber einige allgemeine Tipps, mit denen er reibungslos klappt.
- Such dir eine ausreichend große Fläche nahe am Standort, um die Schreibtischelemente zusammenzusetzen. Idealerweise erreichst du das Möbelstück von allen Seiten.
- Lege bei Hartböden eine weiche Decke oder Matte unter, um Kratzer am neuen Möbel zu vermeiden. Schrauben und Kleinteile gibst du in eine Schüssel, damit sie nicht verloren gehen.
- Wenn etwas nicht passt, schau nach, ob es wirklich das richtige Teil ist. Oft sehen mehrere Elemente sehr ähnlich aus. Mancher Heimwerker hat ein Stück schon „passend gemacht“ – nur um später festzustellen, dass es an eine andere Stelle gehörte.
- Lange, zusammensteckbare Elemente klopfst du vorsichtig abwechselnd links und rechts fest – damit sie sich nicht verkanten. Geht es mit der Hand alleine nicht, verwende einen Gummihammer oder einen Schlagklotz, um Dellen zu vermeiden.
- Vorsicht beim Aufrichten: Je nach Unterkonstruktionen ist es oft ratsam, den Tisch zu zweit hochzuheben und umzudrehen. Legst du ihn erst auf die Seite und kippst ihn über die Füße in die Endposition, werden diese stark belastet.
Gewicht: Wie viel wiegt ein Schreibtisch normalerweise?
Viele Modelle liegen zwischen 20 und 40 Kilogramm. Je nach Größe, Material und Konstruktion kann ein Schreibtisch aber auch deutlich leichter oder schwerer sein. Es gibt reduzierte Exemplare mit filigranen Metallbeinen, die gerade 10 Kilogramm auf die Waage bringen. Umgekehrt kommen große, höhenverstellbare Schreibtische oft auf über 40 Kilogramm. Ebenso treiben fest montierte Container das Gewicht in die Höhe.
Schreibtisch pflegen: Tipps für verschiedene Materialien
Lackierte oder beschichtete Schreibtische sind herrlich pflegeleicht: Hier reicht ein weiches, nebelfeuchtes Tuch aus. Um fettigen Schmutz zu entfernen, nimmst du ein paar Tropfen Spülmittel. Hochglanzmöbel stellen einen Sonderfall dar: Viele Hersteller raten hier von den beliebten Mikrofasertüchern ab. Diese können auf der Oberfläche feinste Kratzer hinterlassen. Ein Baumwolltuch ist die bessere Wahl. Gänzlich tabu sind Papiertücher wegen der kratzigen Holzfasern.
Eine Tischplatte aus Glas ist zwar extrem hart, aber Hausstaub enthält teilweise feinste Sandpartikel. Wisch die Oberfläche unbedingt mit einem Staubtuch ab, bevor du sie mit Glasreiniger polierst. Dafür eignet sich ein Baumwolltuch oder ein weiches Mikrofasertuch am besten. Papiertücher sind auch hier ein No-Go.
Die meiste Aufmerksamkeit verlangen Schreibtische aus gewachstem oder geöltem Massivholz. Vermeide wiederum Mikrofasertücher, da sie entfetten. Am besten eignet sich ein trockenes oder leicht feuchtes Baumwolltuch. Für eine intensive Reinigung empfiehlt sich eine spezielle Holzseife, die das Material nicht auslaugt. Es wird Zeit für eine Auffrischung des Schreibtisches? Welches Öl oder Wachs infrage kommt, hängt von der Holzart und der Vorbehandlung ab. Achte auf die Hinweise des Herstellers.
Du hast bereits einen Schreibtisch, dem aber das gewisse Etwas fehlt? Lies hier, wie du ihn dekorierst oder mit einfachen Mitteln umgestaltest.
Mehr Beratung rund um die Büro-Einrichtung:
Shopping Tipps