Strom sparen
So lässt sich am besten Strom sparen: Tipps & Anregungen
Die Strompreise kennen seit Längerem nur noch eine Richtung: nach oben. Graut dir jedes Mal beim Blick auf die Abrechnung? Zwar können wir nichts gegen die steigenden Preise pro Kilowatt unternehmen. Es gibt jedoch etliche Möglichkeiten, den Verbrauch zu senken. Hier verraten wir dir verschiedene Tipps, wie sich Strom sparen lässt. Außerdem erfährst du Wissenswertes zum Austausch alter Elektrogeräte und mehr.
In der Wohnung und im Haushalt: Wie kann man Strom sparen?
Wie heißt es so schön: Kleinvieh macht auch Mist. Oft sind es unauffällige Gewohnheiten, die am Ende zu einem deutlichen Mehrverbrauch führen. Das belastet die Haushaltskasse ebenso wie die Umwelt. Denn selbst die Produktion grünen Stroms geht mit einem Verbrauch von Land und Rohstoffen einher. Mit den folgenden Tipps lässt sich der Verbrauch ohne großen Aufwand reduzieren.
Sparen bei Computer, Smartphone und Unterhaltungselektronik
Gerade die moderne Elektronik in unserem Zuhause benötigt erstaunlich viel Energie. Desktop-PCs samt Monitor kommen beispielsweise im Durchschnitt auf rund 130 Watt, Notebooks auf 60 Watt und Fernseher auf 100 Watt.
Entsprechend groß ist das Potenzial hier, Strom zu sparen:
- Ein Bildschirmschoner zieht unnötig Strom. Stell stattdessen die Energiesparoptionen des Computers so ein, dass sich der Monitor bei Inaktivität abschaltet. Das verlängert nebenbei dessen Lebensdauer. Bei längerem Leerlauf sollte der komplette Rechner in den Schlafmodus gehen.
- Schläfst du ab und zu vor dem Fernseher ein? Moderne Fernseher haben in der Regel eine Funktion, dass sie sich nach einiger Zeit von selbst abschalten. Dadurch lässt sich vor allem bei Geräten mit großer Diagonale eine Menge Strom sparen.
- Schalte das Smartphone nachts aus oder wechsle in den Flugmodus. Dadurch reduziert sich der Verbrauch deutlich und du musst seltener laden. Angenehmer Nebeneffekt: Die Lebensdauer des Akkus verlängert sich – was ebenfalls die Umwelt freut.
- Der Stand-by-Modus ist insbesondere bei Equipment mit WLAN-Verbindung wie Netzwerkdruckern oder Smart-TVs ein Stromfresser. Er verbraucht oft mehrere Watt. Schalte Geräte bei Nichtgebrauch am besten komplett aus. Beim Router ist es sinnvoll, das WLAN nachts zu deaktivieren. Bei vielen Modellen geht das per Zeitsteuerung.
- Manche Netz- und Ladegeräte benötigen auch dann Strom, wenn am anderen Ende kein Gerät hängt. Stecke sie deshalb zur Sicherheit immer aus. Ein Hinweis auf einen heimlichen Verbrauch ist, falls das Gehäuse warm wird.
Im Wohnzimmer und am Schreibtisch sind schaltbare Steckerleisten eine nützliche Investition. So schaltest du beispielsweise den PC samt Zubehör plus Schreibtischlampe mit einem Klick ein und aus.
Strom sparen im Haushalt beim Kochen, Backen und Kühlen
In der Küche sind wir von allerlei Elektrogeräten umgeben. Logisch, dass sich hier an diversen Stellen Strom sparen lässt:
- Verwende bei Töpfen und Pfannen Deckel, soweit es möglich ist. Dadurch kannst du extrem viel Strom sparen: Der Verbrauch verringert sich um bis zu 60 Prozent – und eine Herdplatte hat bis zu 3.000 Watt! Bei Gasherden reduzierst du mit dieser einfachen Maßnahme den Gasverbrauch.
- Effizient lässt sich Wasser mit einem Wasserkocher aufkochen. Dadurch fällt der Umweg über die Herdplatte weg, die sich zuerst aufheizen muss. Auf diese Weise lässt sich bis zur Hälfte an Strom sparen. Übrigens: Mit einem Wasserkocher kannst du beispielsweise auch Nudelwasser vorerhitzen.
- Die Umluftfunktion beim Backofen bewirkt einen etwa 15 Prozent geringeren Verbrauch, weil weniger Hitze notwendig ist. Weiter senken kannst du ihn, indem du möglichst auf das Vorheizen verzichtest. Ebenso ist es ratsam, den Ofen schon kurz vor dem Ende abzuschalten. Dadurch verhinderst du, dass im letzten Moment das Heizelement noch einmal anspringt.
- Achte darauf, dass die Temperatur von Kühlschrank und Gefrierschrank nicht unnötig niedrig eingestellt ist. Ideal sind +7 beziehungsweise -18 Grad Celsius. Jedes Grad weniger verbraucht etwa 6 Prozent mehr Energie. Und beim Eisschrank ist regelmäßiges Abtauen Pflicht, um Strom zu sparen.
- Bei der Spülmaschine empfiehlt sich ein energiesparendes Ökoprogramm oder der Eco-Modus. Sie arbeitet dann mit geringerer Temperatur und längeren Einweichzeiten. Und am besten schaltest du das Gerät nur voll beladen ein. Mit der Hand zu spülen, lohnt sich hingegen normalerweise nicht: Tests haben gezeigt, dass der Verbrauch an Energie und Wasser in der Regel höher ist.
Beim Wäschewaschen und im Badezimmer Strom sparen
Auch bei der Wäsche gibt es Möglichkeiten, den Verbrauch zu verringern:
- Mit 30 oder 40 Grad zu waschen, spart doppelt. Zum einen verbrauchst du weniger Strom. Zum anderen schont es die Wäsche, sodass diese länger hält. Aber nicht übertreiben: Ab und zu ist eine Waschladung bei 60 Grad sinnvoll. Dies beugt einer Verkeimung und einem Müffeln der Waschmaschine vor.
- Wie bei der Spülmaschine gilt auch bei Waschmaschinen: Das Eco-Programm ist bares Geld wert. Das Prinzip beruht hier auf ebenfalls auf längeren Einweichzeiten. Dadurch sind weniger energiezehrende Trommelbewegungen notwendig.
- Durch intensives Schleudern lässt sich beim anschließenden Trocknen im Wäschetrockner viel Strom sparen. Noch mehr sparst du, indem du die Wäsche an der Luft trocknest. Achte jedoch darauf, dass du in Innenräumen die Feuchtigkeit weglüftest, um die Gefahr von Schimmel zu bannen.
- Zu guter Letzt ist es ratsam, die Waschmaschine grundsätzlich mit voller Beladung anzuwerfen. Eine Ausnahme sind Programme für Feinwäsche und Wolle sowie Spezialprogramme. Diese funktionieren nur richtig mit halber – und manchmal noch geringerer – Beladung.
Du hast einen Durchlauferhitzer für warmes Wasser im Badezimmer? Welche Sparmöglichkeiten es hier gibt, erfährst du in unserem Ratgeber zum Wassersparen.
Strom sparen: Tipps für sinnvolle kleine und größere Investitionen
Die vorhergehenden Anregungen kannst du sofort umsetzen. Manchmal lohnt es sich aber, etwas Geld auszugeben, um langfristig Strom zu sparen. Die drei wirkungsvollsten Maßnahmen stellen wir dir im Folgenden vor.
Veraltete Leuchtmittel durch sparsame LEDs ersetzen
Verwendest du in deinem Haushalt noch Halogenlampen oder Glühbirnen? Diese verwandeln den größten Teil der Energie in Wärme.
Entsprechend sparsamer sind LEDs: Sie verbrauchen bei gleicher Helligkeit ungefähr 90 Prozent weniger Strom. Eine 60-Watt-Glühbirne lässt sich durch eine LED-Lampe mit etwa 6 Watt ersetzen.
Angenehmer Nebeneffekt:
LEDs ermöglichen ganz neue, moderne Designs bei der Beleuchtung.
Auch mit der Umrüstung von „Energiesparlampen“ auf LEDs lässt sich noch Strom sparen. Erstere tragen ihren Namen nämlich inzwischen zu Unrecht. Sie verbrauchen etwa 50 Prozent mehr Energie als LEDs. Konkret heißt das: Ein 7 Watt starkes LED-Leuchtmittel entspricht ungefähr einer veralteten 11-Watt-Energiesparlampe.
Wichtig: Alte Energiesparlampen dürfen nicht in den Hausmüll, weil sie Quecksilber enthalten. Sammelboxen gibt es beispielsweise in Supermärkten, Elektrogeschäften sowie beim örtlichen Wertstoffhof.
Austausch von alten Elektrogeräten durch energiesparende Modelle
Inwiefern sich durch einen Austausch von Elektrogeräten Kosten senken lassen, ist unterschiedlich. Beim Elektroherd und beim Backofen ist der Effekt eher gering: Hitze zu erzeugen, ist technisch nicht so anspruchsvoll. Entsprechend klein ist der Vorteil durch modernere Technik.
Mit einer Ausnahme: Ein Induktionsherd reduziert den Verbrauch um etwa 20 Prozent. Er erhitzt den Topfboden direkt und nicht erst die Herdplatte
Viel Strom sparen kannst du zu Hause beim Geschirrspüler, bei der Waschmaschine, beim Wäschetrockner sowie bei Kühlgeräten. Bei den beiden Letzteren ist das Sparpotenzial besonders groß. Beim Trockner, weil veraltete Modelle oft extreme Energiefresser sind. Bei Kühl- und Gefrierschränken, weil diese im Dauerbetrieb laufen. Hat dein altes Gerät schon zehn Jahre oder mehr auf dem Buckel? In solchen Fällen ist der Austausch oft sinnvoll.
Nehmen wir eine Kühl-Gefrierkombination als Beispiel: Aktuelle Geräte mit hoher Energieeffizienz brauchen im Schnitt rund 150 kWh pro Jahr. Mehr als ein Jahrzehnt alte Geräte kommen nicht selten auf das Doppelte – also 300 kWh. Das bedeutet eine Ersparnis von 150 kWh oder 63 Euro pro Jahr bei einem Strompreis von 42 Cent/kWh.
Seit 2021 gibt es die Energieeffizienzklassen A+, A++ und A+++ nicht mehr. Die Skala reicht nur noch von A bis G. Damit verbunden sind strenge Anforderungen. Deshalb sind die derzeit sparsamsten Modelle meist in den neuen Klassen B oder C zu finden. Entscheidend ist aber letztlich der konkrete Verbrauch laut EU-Energielabel, um sinnvoll zu vergleichen. Den Verbrauch des alten Geräts ermittelst du am einfachsten mit einem Strommessgerät für die Steckdose.
Strom sparen durch den gezielten Einsatz kleiner Elektrogeräte
Ebenfalls ein Mittel, um Strom zu sparen im Haushalt, sind Küchenkleingeräte. Den Wasserkocher haben wir bereits genannt. Aber es gibt noch mehr Möglichkeiten, mit nützlichen Helfern den Verbrauch zu reduzieren:
- Eine Mikrowelle erhitzt die Lebensmittel direkt und verbraucht deshalb deutlich weniger Strom als der große Herd.
- Du backst und grillst lieber auf klassische Weise? Für kleine Mengen ist ein Minibackofen eine Überlegung wert. Durch den kompakten Garraum ist eine geringere Watt-Leistung notwendig.
- Eine Alternative zum kompletten Austausch eines alten E-Herds durch einen Induktionsherd: Du ergänzt deine Küchenausstattung mit einer einzelnen Induktionskochplatte.
- Mit einem Dampfdruckkocher lässt sich Gemüse vitaminschonend zubereiten und nebenbei Strom sparen.
Strom sparen: Tipps, um deine Kinder zu motivieren
Kindern kannst du meist gut erklären, wieso das Stromsparen im Alltag notwendig ist.
Dabei ist es sinnvoll, außer auf die Kosten auch auf den Aspekt des Umweltschutzes einzugehen.
Außerdem hilft es, den Verbrauch mit einem Strommessgerät zu veranschaulichen. Auf dieser Basis kannst du konkrete Regeln einführen.
Dazu gehört etwa, immer das Licht auszumachen, wenn jemand den Raum verlässt. Wichtig ist natürlich, dass du mit gutem Beispiel vorangehst.
Doch wie kann man Strom sparen, wenn die Kinder trotzdem alles eingeschaltet lassen? In diesem Fall bietet es sich an, das Ganze spielerisch anzugehen: Wer beispielsweise das Licht oder den Fernseher vergisst, bekommt einen „Minuspunkt“ – auch die Erwachsenen im Haushalt! Am Ende des Monats gewinnt die- oder derjenige mit den wenigsten Minuspunkten. Der Gewinner darf dann zum Beispiel über eine gemeinsame Unternehmung entscheiden. Auf diese Weise sorgst du für Motivation, ohne ständig auf die Einhaltung der Stromsparregeln pochen zu müssen.
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